© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 04/07 19. Januar 2007

Meldungen

Briten "not amused" über Friedrichs "Der Brand"

LONDON. Mit reiner "Faulheit", das Buch übersetzen zu müssen, begründet ein britischer Verlagssprecher den Umstand, daß Jörg Friedrichs "Der Brand" von 2002 bis heute auf der Insel keine Publikation erfahren hat. Ausgerechnet ein US-amerikanischer Verlag (Columbia United Press) setzt die Briten nun mit der aktuellen Übersetzung ihrer dunklen Geschichte aus, was sich in aufgeregten Debatten widerspiegelt. Allerdings läßt die von beleidigt bis polemisch reichende Reaktion bislang jedes Unrechtseingeständnis vermissen. Für den Economist werde Churchills berechtigte LuftkriegsStrategie von Friedrichs Sarkasmus und der "melodramatischen Prosa" nicht erschlossen. Die Times bewertet "The Fire. The Bombing of Germany 1940-1945" gar als "absolut unangemessen". Die "selbstmitleidige Enzyklopädie der Leiden" lasse "völlig kalt". Man wittere eine Umkehr der gewohnten "überdemonstrativen Selbstgeißelung" zur "weinerlichen Opfermentalität".

 

Abrechnung mit dem "Edelmarxisten" Aly

ZÜRICH. Der Gesellschaftshistoriker Hans-Ulrich Wehler hat in ungewöhnlich scharfer Form den Berliner Publizisten Götz Aly angegriffen. "Der Aly war ein Edelmarxist und gibt nicht gerne zu, daß er zu den Studenten gehörte, die den Politologen Alexander Schwan, den Mann von Gesine Schwan, im vierten Stock aus dem Fenster hielten und fragten, ob er mal fliegen lernen wolle. Der Bursch hat alles gut verdrängt", plaudert Wehler zu Alys linksextremistischer Vergangenheit im Interview mit der schweizerischen Weltwoche (1/2007). Aly, der in den siebziger Jahren der die Terrorgruppe Rote Armee Fraktion unterstützenden "Roten Hilfe" angehörte und deshalb sogar seinen Heimleiter-Job verlor, habe bis heute seine Überzeugung kaum verändert. "Er hat immer neomarxistisch argumentiert, der Nationalsozialismus sei eine ökonomische Reaktion. Und sein 'Volksstaat' war ja


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