© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 06/07 02. Februar 2007

Im Dienst der Botschaft
ACP-Chef Matthias wird 80
Thorsten Thaler

Er ist seit über fünfundfünfzig Jahren verheiratet, hat vier Kinder und zwölf Enkelkinder, er liebt die Musik des Barock-Komponisten und Kirchenmusikers Johann Sebastian Bach, seit vielen Jahrzehnten ist die Bibel sein ständiger Begleiter, und auf die Frage, was er verändern möchte, antwortete Heinz Matthias vor Jahren dieser Zeitung ganz unbescheiden: "Diese Welt - vor ihrem moralischen Untergang."

Am 30. Januar nun vollendete der Gründer und Vorsitzende des Arbeitskreises Christlicher Publizisten (ACP) sein 80. Lebensjahr. Die offizielle Feier am kommenden Samstag in der alten hessischen Dom- und Kaiserstadt Fritzlar wird mit einem biblischen Wort von Bischof Christian Zippert beginnen, die Laudatio hält der frühere Ministerpräsident Niedersachsens, Ernst Albrecht. Seit der Missionar Bonifatius 723 die dem germanischen Donnergott geweihte Donareiche bei Fritzlar fällen ließ, um aus ihrem Holz eine Kapelle zu bauen, gilt die Stadt als Ausgangspunkt für die Christianisierung Mittel- und Norddeutschlands. Einen passenderen Ort für seine Geburtstagsfeier hätte Matthias also kaum finden können.

Interviews mit über 200 Prominenten

Das Licht der Welt erblickte Heinz Matthias 1927 in Hannover. Aus kurzer amerikanischer Kriegsgefangenschaft entlassen, absolvierte er eine Kaufmannsgehilfenprüfung und studierte Theologie am Seminar für Evangelische Jugendführung in Kassel. Danach war er Geschäftsführer der Fahrtengemeinschaft der Braunschweigischen Landeskirche. Von 1961 bis 1987 arbeitete er in Kassel als Berufsschullehrer.

Seit 1948 publizistisch tätig, rief Matthias vor 35 Jahren den seit 1979 unter diesem Namen bekannten Arbeitskreis Christlicher Publizisten ins Leben (JF 52/05-1/06). In dieser Zeit absolvierte er nach eigenen Angaben rund 700 Besuche in Rundfunkanstalten und interviewte über 200 Prominente, darunter viele Spitzenpolitiker. Zu seinen Gesprächspartnern gehörten unter anderem Altbundeskanzler Helmut Schmidt, Altbundespräsident Johannes Rau, der frühere US-Präsident Jimmy Carter und der ehemalige sowjetische Staatspräsident Michail Gorbatschow. 2003 empfing ihn Papst Johannes Paul II. in Privataudienz, 2004 veröffentlichte Matthias sein Erinnerungsbuch "Schwimmen gegen den Strom - Ein Leben zwischen Widerstand und Anpassung" (Hänssler Verlag, Holzgerlingen).

Der ACP, der eigenen Angaben zufolge rund 600 Mitglieder in aller Welt hat, engagiert sich für eine "angemessene Publizierung von biblischen Denk- und Handlungsweisen in den modernen Massenmedien". Als eigenen Beitrag dazu organisiert der Arbeitskreis Presseseminare und gibt zur Zeit sechsmal im Jahr das ACP-Magazin heraus. Er wendet sich dagegen, die biblische Botschaft zu politisieren oder zu verwässern. Der ACP kritisiert die jährlich mindestens 200.000 Abtreibungen in Deutschland. "Damit wird die Vergreisung unseres Volkes gesichert", so Matthias. 2003 beschloß der Arbeitskreis, alle Mitglieder auszuschließen, die in "wilder Ehe" leben. Damit unterstütze der Arbeitskreis Landes- und Freikirchen, die das Leitbild von Ehe und Familie hochhielten. Matthias selbst ist nicht nur in dieser Hinsicht ein Vorbild.

Kontakt: Arbeitskreis Christlicher Publizisten, Schöne Aussicht 8, 34305 Niedenstein, Tel: 0 56 24 / 52 59, Internet: www.acp-weltweit.de 


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