© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 08/07 16. Februar 2007

Mißtrauensantrag
Leipzig: Stadtschulsprecher tritt Republikanern bei
Peter Möller

Das falsche Parteibuch könnte dem demokratisch gewählten Interessenvertreter aller Leipziger Schüler zum Verhängnis werden. Dem Sprecher des Stadtschülerrates, Alexander Schmidt, droht die Absetzung, nachdem er in den Vorstand des neugegründeten Kreisverbandes der Republikaner gewählt worden ist. Über einen entsprechenden Mißtrauensantrag der Jungsozialisten gegen Schmidt will der Landesschülerrat an diesem Wochenende entscheiden.

Der 17 Jahre alte Elftkläßler steht seit seiner Wahl durch die Schülersprecher aller Leipziger Schulen im vergangenen Jahr an der Spitze der Schülerschaft der Messestadt. Schmidt, der dort die Neue Nikolaischule besucht, kündigte an, er werde nicht freiwillig von seinen Ämtern zurücktreten. "Meine Funktion als Stadtschülersprecher und meine Funktion bei den Republikanern sind zwei verschiedene Dinge, ich bin natürlich für alle Schüler Leipzigs da", sagte er und forderte seine Kritiker auf, ihn nicht nach seinem Parteibuch, sondern nach seiner Arbeit als Stadtschulsprecher zu beurteilen. "Die Republikaner sind eine verfassungstreue, demokratische Partei, die im politischen Spektrum auf der Rechten steht", konterte Schmidt Vorwürfe, er engagiere sich bei einer rechtsextremistischen Partei.

Die Republikaner bezeichneten den Vorwurf, Schmidts Parteizugehörigkeit sei nicht mit dem Posten des Landesschülersprechers vereinbar, als absurd. Schmidt war unter anderem von der Linkspartei vorgeworfen worden, seine Partei fordere die generelle Einrichtung von gesonderten Schulklassen für Ausländer. Dem widersprachen die Republikaner: "Es werden aber Extraklassen für Schüler ohne Deutschkenntnisse gefordert, und das bundesweit."


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