© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 09/07 23. Februar 2007

Meldungen

Biedenkopf befürchtet "Aufstand der Jungen"

Berlin. Deutschland droht nach Ansicht des früheren sächsischen Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf (CDU) angesichts der demographischen Krise ein "Aufstand der Jungen". Die Jungen werden sich weigern, die Rechnungen für die unerledigten Aufgaben der Alten zu bezahlen, sagte Biedenkopf der Welt. Die geburtenstarken Jahrgänge, die 30 Prozent weniger Kinder als vorangegangene Generationen bekommen hätten, hätten das dadurch gesparte Geld konsumiert, statt in ihre Zukunftsvorsorge zu investieren. "Wenn es um deren Rente geht, werden ihnen ihre Kinder sagen: Ihr hattet bessere Möglichkeiten, auch selbst für das Alter vorzusorgen. Warum sollen wir für eure Versäumnisse aufkommen?" Auch der wachsende politische Einfluß der Rentner werde nach Ansicht Biedenkopfs daran nichts ändern. "Ihre politische Mehrheit wird ihnen nicht viel nutzen. Denn sie können die Jüngeren nicht zwingen, mehr zu leisten und besser zu sein, als sie selbst es waren", sagte Biedenkopf, der einen Anstieg der Geburtenrate nicht ausschließt: "Vielleicht finden es deutsche Frauen in zehn Jahren total cool, drei Kinder zu haben."

 

Zahl der Häftlinge steigt dramatisch

Berlin. Die Zahl der Strafgefangenen in Deutschland hat einen neuen Höchststand erreicht. Im vergangenen Jahr waren in deutschen Gefängnissen rund 80.000 Personen inhaftiert, berichtet die Saarbrücker Zeitung. Das sind knapp 16.000 Gefangene mehr als im Vorjahr. "Wir hatten noch in keinem Jahr mehr", sagte der Vorsitzende des Bundes der Strafvollzugsbediensteten, Anton Bachl. 2005 hatte es dagegen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes nur 63.500 Strafgefangene in Deutschland gegeben. Bachl führt den Anstieg auf die wachsende Gewaltkriminalität zurück: "Die Verweildauer der Gefangenen hat sich deutlich erhöht, das treibt die Zahlen nach oben." Zudem hätten die "offenen Grenzen" zu einem Anstieg der Kriminalität geführt.

 

Einbürgerung: Bayern plant höhere Hürden

Berlin. Einbürgerungswilligen Ausländern soll künftig die deutsche Staatsbürgerschaft verweigert werden können, wenn sie Ehrenmorde rechtfertigen oder einen islamistischen Terroranschlag verteidigen. Das geht einem Bericht des Spiegel zufolge aus der Begründung für einen von Bayern vorgelegten Gesetzentwurf hervor, mit dem in Deutschland einheitliche Standards für die Einbürgerung geschafften werden sollen. Schon bei Zweifeln an einer rechtsstaatlichen Gesinnung solle demnach der deutsche Paß verweigert werden können.


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