© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 13/07 23. März 2007

LOCKERUNGSÜBUNGEN
Anforderungen
Karl Heinzen

Migranten, dies läßt sich heute als Konsens festhalten, sind grundsätzlich als eine Bereicherung aufzufassen, da sie unserer von Überalterung bedrohten Gesellschaft eine neue Vitalität einhauchen. Diese positive Einschätzung wird allerdings an die Voraussetzung geknüpft, daß die Einwanderer auch wirklich zu uns passen. Um zu einem Urteil zu gelangen, ob dies der Fall ist, greift man auf einen Anforderungskatalog zurück, der umfangreicher und umfangreicher wird.

In der frühen Geschichte der alten Bundesrepublik reichte es noch aus, wenn Migranten zu einem möglichst geringen Entgelt jene Tätigkeiten übernahmen, die den Einheimischen unstatthaft vorkamen. Dabei läßt man es jedoch längst nicht mehr bewenden. So richtet sich an Einwanderer die Erwartung, daß sie nach einer gewissen Schonfrist der deutschen Hochsprache mächtig sind, obwohl die autochthone Bevölkerung diese selbst nicht mehr beherrscht und sich zunehmend eines dem Englischen entlehnten Slang bedient. Ohne zimperliche Rücksichtnahme auf die Traditionen ihres jeweiligen Herkunftslandes wird von Migranten verlangt, daß sie sich die Prinzipien der freiheitlich-demokratischen Grundordnung mit einer Inbrunst zu eigen machen, die in unserem Land ansonsten allenfalls den Robenträgern des Bundesverfassungsgerichtes unterstellt werden kann.

Weitere Anforderungen an jene Menschen, die unsere Mitbürger werden wollen, zeichnen sich ab. Insbesondere muß man angesichts der Strukturprobleme unserer Krankenkassen davon ausgehen, daß Einwanderer irgendwann auch strenge Kriterien bezüglich ihres Gesundheitszustandes sowie ihres Gesundheitsverhaltens zu erfüllen haben werden. Die bisherigen Erfahrungen, die in Westeuropa hier gesammelt wurden, sind nämlich alles andere als zufriedenstellend. Einer kürzlich in der Schweiz vorgenommenen Untersuchung zufolge gehen Migranten nicht bloß häufiger zum Arzt als Einheimische. Sie leben auch ungesünder. Sportliche Betätigung ist unter ihnen signifikant weniger üblich.

Dafür ist in manchen Einwanderergruppen das Rauchen weiter verbreitet. Die Notwendigkeit einer Steuerung der Migration wird somit auch als eine gesundheitspolitische Notwendigkeit erkennbar. Hoffnungen richten sich insbesondere darauf, daß durch eine verstärkte muslimische Einwanderung der Alkoholkonsum rapide zurückgehen könnte. Die noch sachte Prohibitionskampagne, die gegen ein in Europa tief verwurzeltes Fehlverhalten antritt, ist daher gar nicht unbedingt zur Erfolglosigkeit verdammt.


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