© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 18/07 27. April 2007

Meldungen

"Nicht zulassen, daß der Iran Israel zerstört"

COLUMBIA. Der US-Präsidentschaftskandidat John McCain hat bei einer Wahlkampfveranstaltung in South Carolina mit einer makaberen Gesangseinlage für Aufsehen gesorgt. Auf die Frage eines Zuhörers, wann die US-Regierung dem Iran eine "Botschaft per Luftpost" senden werde, stimmte der republikanische Senator eine Melodie der Beach Boys aus den sechziger Jahren an. Den Text von "Barbara Ann" wandelte er in "Bomb bomb bomb, bomb bomb Iran" ab. Anschließend sagte der 71jährige Vietnam-Veteran: "Ich unterstütze Präsident Bush voll und ganz, wenn er sagt, wir dürfen nicht zulassen, daß der Iran Israel zerstört." McCain hatte bislang einen US-Angriff auf den Iran zwar nicht ausgeschlossen, dies jedoch stets als "letzte Option" bezeichnet. Ein Sprecher McCains erklärte inzwischen, die Frage sei als Scherz formuliert worden und sein Chef habe eine humorvolle Antwort geben wollen. McCains Gesangseinlage findet sich im Internet: www.youtube.com/watch?v=M6eVMkd9GHQ

 

Oberstes US-Gericht stärkt Lebensschutz

WASHINGTON. Das oberste US-Gericht, der Supreme Court, hat in einer 5:4-Grundsatzentscheidung ein Abtreibungsverbot für verfassungskonform erklärt, das Präsident George W. Bush 2003 erließ. Damit sind nun Abtreibungen ab dem dritten Schwangerschaftsmonat fast unmöglich. Konkret geht es dabei um die "Partial Birth Abortion", die ab dem dritten Monat angewandt wurde. Dabei wird der Fötus am Kopf herausgezogen und anschließend getötet. Nicht verboten ist weiterhin eine Abtreibung, bei der das ungeborene Kind im Mutterleib zerschnitten wird. Die Entscheidung des Gerichts sei "alarmierend", erklärte die unterlegene Höchstrichterin Ruth Ginsburg. Der Supreme Court ignoriere, daß es in dem Bush-Gesetz keine Ausnahmen für Frauen gebe, deren Leben durch die Schwangerschaft in Gefahr sei. Es gebe es Alternativen zu der grausamen Prozedur, erläuterte hingegen Richter Anthony Kennedy. Außerdem fänden 90 Prozent der US-Abtreibungen im ersten Trimester statt.

 

"Die Tabuisierung der Vertreibung beenden"

WIEN. Die Sudetendeutsche Landsmannschaft in Österreich hat die Bundes- und die Landesregierungen aufgefordert, die "Entsolidarisierung durch Tabuisierung der Vertreibung besonders in Politik, Schule und Medien zu beenden und alle Anstrengungen zur Heilung des Rechtes der letzten Opfergruppe" des Zweiten Weltkrieges im Sinne der europäischen Grundfreiheiten zu unternehmen. Bei der Vertreibung handele es sich "um kein abgeschlossenes Kapitel der Geschichte", heißt es in einer vorigen Sonntag beschlossenen Erklärung. Historische Aufrichtigkeit und Objektivität sei vor allem von Tschechien gefordert, "ohne Diffamierung der Opfer durch Medien und zeitgeistige Historiker", so die SLÖ.

 

Zwölf Jahre Haft für Regimekritiker in Kuba

HAVANNA. Der kubanische Anwalt Rolando Jiménez Posada ist zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Der 36jährige Regimekritiker habe Staatsgeheimnisse verraten und Präsident Fidel Castro "mißachtet". Der Geheimprozeß habe bereits Anfang März stattgefunden, erklärte der Sprecher der Menschenrechtskommission CCHRN, Elizardo Sánchez Santa Cruz. Nach CCHRN-Angaben gibt es derzeit schätzungsweise noch 300 politische Gefangene in Kuba.


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