© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 19/07 04. Mai 2007

Meldungen

Studie: Stimmung in der Bundeswehr ist mies

Berlin. Die Soldaten der Bundeswehr fühlen sich von den Politikern in Stich gelassen. Das geht aus einer in der vergangenen Woche veröffentlichten Mitgliederbefragung des Deutschen Bundeswehrverbandes hervor. Demnach fühlen sich nur 3,8 Prozent der befragten Soldaten von der Politik unterstützt. 73,6 Prozent der Berufssoldaten würden ihnen nahestehenden Personen den Dienst in den Streitkräften nicht empfehlen. Die persönliche Ausrüstung für Auslandseinsätze bewerteten 67,3 Prozent der Soldaten als "mittelmäßig", "schlecht" oder sogar "sehr schlecht". Als Ursache für die schlechte Stimmung machte der Bundesvorsitzende des Verbandes, Bernhard Gertz, die seit Anfang der neunziger Jahre bestehende massive Unterfinanzierung der Armee verantwortlich. Wenn bei der finanziellen Ausstattung der Bundeswehr nicht rasch und grundlegend umgesteuert werde, drohe die Unzufriedenheit der Soldaten die Auftragserfüllung der Bundeswehr massiv zu beeinträchtigen, warnte er. An der Befragung nahmen 45.000 der 210.000 Mitglieder des Bundeswehrverbandes teil.

 

Günzel: Jung lehnt Pensionskürzung ab

Berlin. Dem ehemaligen Kommandeur des Kommandos Spe- zialkräfte (KSK) der Bundeswehr, General a.D. Reinhard Günzel, wird nicht die Pension gekürzt. Dies geht dem Kölner Stadtanzeigers zufolge aus einem Brief von Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) an den SPD-Bundestagsabgeordneten Hans-Peter Bartels hervor. Bartels hatte gefordert, Günzel und dem ehemaligen Chef der GSG 9, Ulrich Wegner, die Pensionen zu kürzen, nachdem beide in dem von ihnen mitherausgegebenen Buch "Geheime Krieger" (Verlag Pour Le Merite, 128 Seiten, gebunden, 2006) die Wehrmachts-Eliteeinheit "Brandenburg" als militärisches Vorbild für die GSG 9 und das KSK bezeichnet hatten (JF 11/07). Nach Ansicht von Bartels haben Wegner und Günzel mit ihrem positiven Bezug zur Wehrmacht gegen das Mäßigungsgebot verstoßen, das es Beamten und Soldaten untersagt, sich extremistisch zu betätigen. Auch Wegner muß keine Pensionskürzung befürchten, wie dem Bericht zufolge aus einem Brief von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) an Bartels hervorgeht. Es liege kein Verstoß des ehemaligen GSG-9-Chefs gegen das Beamtengesetz vor.


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