© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 19/07 04. Mai 2007

Meldungen

"Anschlag auf Cheney von Bin Laden geplant"

KABUL. Der Anschlag vor einem US-Stützpunkt in Afghanistan während des Besuchs von US-Vizepräsident Dick Cheney soll von al-Qaida-Führer Osama bin Laden geplant und beaufsichtigt worden sein. Das erklärte der Kommandant der afghanischen Taliban, Mullah Dadullah, vorige Woche im arabischen Fernsehsender Al-Dschasira. "Die Operation war ein Erfolg." Er danke Gott dafür, daß Bin Laden am Leben sei, sagte Dadullah. Bei dem Anschlag auf den US-Luftwaffenstützpunkt in Bagram (etwa 50 Kilometer nördlich der Hauptstadt Kabul) wurden am 27. Februar 23 Menschen getötet. Ein Selbstmordattentäter hatte sich vor dem Stützpunkt in die Luft gesprengt. Cheney sei unverletzt geblieben, weil er sich im Inneren der Armeebasis befunden habe, erklärte damals das US-Militär.

 

Japan: Keine Gelder für frühere Zwangsarbeiter

TOKIO. Der Oberste Gerichtshof in Japan hat chinesischen Einzelpersonen das Recht auf Kriegsentschädigung abgesprochen. China habe bei der Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Japan 1972 in einem gemeinsamen Kommuniqué auf Kriegsentschädigungen verzichtet. Die Chinesen hätten damit ihr Recht verloren, gerichtlich Wiedergutmachung "von Japan, Japanern und ihren Unternehmen" zu fordern, erklärte Richter Ryoji Nakagawa. Bei dem Urteil von vergangener Woche ging es um die Klage von zwei früheren chinesischen Zwangsarbeitern sowie Angehörigen von drei gestorbenen Zwangsarbeitern gegen das japanische Unternehmen Nishimatsu Construction. Die Kläger gaben an, gezwungen worden zu sein, unter harten Bedingungen auf einer Baustelle für ein Kraftwerk in der Provinz Hiroshima zu arbeiten. Das örtliche Gericht in Hiroschima hatte Ni­shimatsu 2004 zunächst zu Entschädigungszahlungen verurteilt. Das Oberste Gericht verwarf nun dieses Urteil mit einer Grundsatzentscheidung. Richter Nakagawa erkannte allerdings das "extreme mentale und physische Leiden" der Opfer von Zwangsarbeit an und rief "betroffene Personen" auf, den Opfern zu helfen. Über 130 japanische Firmen sollen bis Ende des Zweiten Weltkrieges Zwangsarbeiter beschäftigt haben.


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