© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 21/07 18. Mai 2007

Widerstand
Weikersheim: Präsidium des Studienzentrums rückt zusammen
Marcus Schmidt

Auch einen Monat nach dem Beginn der Affäre um die Trauerrede des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Günther Oettinger (CDU), für seinen verstorbenen Vorgänger Hans Filbinger reißen die Angriffe auf das Studienzentrum Weikersheim nicht ab.

Neben dem Streit um die persönliche Referentin des Ministerpräsidenten, Dorothea Beetz (CDU), die von Journalisten in der vergangenen Woche als Weikersheim-Mitglied "enttarnt" worden war (siehe den Artikel auf Seite 4), mußte sich die Führung der Denkfabrik unter anderem gegen den Vorwurf der Bild-Zeitung erwehren, in der Einrichtung seien "immer wieder Rechtsextreme willkommen", unter anderem die "NPD-Ikone Horst Mahler". Im Unterschied zu den ersten Wochen der Auseinandersetzung reagiert Weikersheim mittlerweile konsequent auf die teilweise abenteuerlichen Vorwürfe: "Horst Mahler war nie im Studienzentrum Weikersheim", heißt es in einer knappen Erklärung.

In der vergangenen Woche war das Präsidium des Studienzentrums zu einer Krisensitzung zusammengekommen, um die Verteidigung gegen die Angriffe aufzubauen. Dabei stellte sich das Präsidium um Präsident Bernhard Friedmann hinter seine Mitglieder, nachdem der SWR über eine Ablösung des ehemaligen Weikersheim-Präsidenten Klaus Hornung spekuliert hatte. Alle Mitglieder des Führungsgremiums seien "ausgewiesene Demokraten".

Die Auseinandersetzungen um das Studienzentrum hätten gezeigt, "wie wichtig eine Institution dieser Art für die freie Meinungsbildung in unserer Gesellschaft ist", heißt es in der Erklärung des Präsidiums, die auch darüber Auskunft gibt, daß das Studienzentrum seit Beginn der Affäre 39 neue Mitglieder aufgenommen hat - bei drei Austritten.


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