© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 21/07 18. Mai 2007

Meldungen

"Heuschrecken" hoffen auf steigende Mieten

KÖLN. Die häufig auch als "Heuschrecken" bezeichneten angloamerikanischen Investmentfonds, die deutsche Immobilien aufkaufen, müssen sich bislang mit mageren Gewinnen begnügen. Denn laut dem dem Deutschen Immobilien Index (DIX) brachten Objekte institutioneller Investoren 2006 im Schnitt nur 1,3 Prozent Rendite. "Angesichts einer Inflationsrate von 1,7 Prozent bedeutet dieses Ergebnis unterm Strich sogar einen realen Verlust", heißt es in einer Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW, im iwd 18/07). Das Investitionsvolumen für Immobiliengeschäfte ab zehn Millionen Euro stieg 2006 um zwölf Prozent auf über 46 Milliarden Euro. Nach Angaben der Maklerfirma Atisreal erwarben Investoren im ersten Quartal 2007 Immobilien für insgesamt 12,1 Milliarden Euro - das waren 20 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Die meisten Käufer - über 60 Prozent - kommen dabei aus dem Ausland. "Vor allem Amerikaner und Kanadier sowie Briten haben Gefallen an deutschen Gewerbeimmobilien, Wohn- und Bürogebäuden", so das IW. "Nach langer Stagnation erwarten die Investoren künftig steigende Mieten und Preise." Denn seit 2001 haben die deutschen Immobilien in Händen professioneller Investoren fast 15 Prozent an Wert verloren.

 

Kritik an Aktionsplan gegen Fettleibigkeit

BERLIN. Die deutsche Verbraucherschutzorganisation Foodwatch hat das vorige Woche vom Bundeskabinett verabschiedete Eckpunktepapier mit dem Titel "Gesunde Ernährung und mehr Bewegung - Schlüssel für mehr Lebensqualität" scharf kritisiert. "Die Nahrungsmittelkonzerne sind eng verbandelt mit der Agrarindustrie, diese wiederum mit der chemischen Industrie. Und diese ganze Lobby hat dazu noch ein eigenes Ministerium in Berlin, das Landwirtschaftsministerium. Daß dieses formal auch für 'Verbraucherschutz' zuständig ist, davon merken die Verbraucher nicht viel", erklärte Foodwatch-Chef Thilo Bode im Stern. Eine Fertigpizza sei ja nichts Schlechtes an sich. "Aber auch bei dieser Art von Ernährung gibt es gute und schlechte Ware." Fettleibigkeit habe auch soziale Ursachen. "Arme Menschen, das betrifft etwa 20 Prozent der Haushalte, essen zuviel Fett und zuviel Zucker. Sie haben einfach nicht genug Geld, sich Obst und Gemüse zu leisten", so Bode. Dicksein sei auch ein Zeichen mangelnder Bildung. An den Schulen müßte Ernährungskunde unterrichtet werden.

 

Flächenverbrauch bedroht Schmetterlinge

BERLIN. Von 190 in Deutschland heimischen Tagfalterarten sind achtzig Prozent bedroht und stehen auf der Roten Liste. Darunter sind bekannte Schmetterlinge wie der Apollo- und der Segelfalter. "Die Erderwärmung und der Flächenverbrauch setzen den empfindlichen Schmetterlingen spürbar zu", erklärte Angelika Zahrnt, Chefin des Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND). "Wer zum Überleben der bunten Flugkünstler beitragen will, kann das durch geeignete Bepflanzungen im Garten oder den Verzicht auf Pestizide und andere chemische Gifte tun", empfiehlt BUND-Biologe Mark Hörstermann. In den zurückliegenden Jahrzehnten dezimierten vor allem Umwelt- und Agrargifte die Schmetterlinge.

 

Zahl der Woche

Mittlerweile 37 Millionen Erwachsene und zwei Millionen Kinder in Deutschland sind zu dick oder adipös. Ernährungsmitbedingte Krankheiten verursachen Kosten in Höhe von etwa 70 Milliarden Euro im Jahr. Hinzu kommen vermehrte Krankheitstage und verringerte Leistungsfähigkeit. (Quelle: Bundesregierung)


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