© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 26/07 22. Juni 2007

Meldungen

Ex-Bundespräsident Waldheim verstorben

WIEN. Der ehemalige Bundespräsident Kurt Waldheim ist am 14. Juni im Alter von 88 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben. 1945 trat er in den diplomatischen Dienst ein. Der parteilose Politiker war von 1968 bis 1970 österreichischer Außenminister. Von 1971 bis 1981 war er Generalsekretär der Uno. Von 1986 bis 1992 war er als Kandidat der ÖVP österreichischer Bundespräsident. Seine Kandidatur löste 1985 eine Diskussionsschlacht um seine Zeit als Wehrmachtsoffizier während des Zweiten Weltkrieges aus. Kritiker warfen ihm unter anderem vor, von Judendeportationen in Griechenland gewußt zu haben. Die US-Regierung setzte Waldheim daher 1987 auf ihre "Watchlist", die einem Einreiseverbot gleichkommt und von der er nie gestrichen wurde. Die auf Waldheims Verlangen 1988 eingesetzte Historiker-Kommission attestierte ihm hingegen "kein persönliches schuldhaftes Verhalten" und "keine Beteiligung an Kriegsverbrechen". Dennoch war er während seiner gesamten Amtszeit international weitgehend isoliert. Waldheim soll am Samstag mit einem Staatsbegräbnis in der Wiener Bundespräsidentengruft beigesetzt werden.

 

Giuliani und Clinton in Umfragen an der Spitze

WASHINGTON. Im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner hat der ehemalige New Yorker Bürgermeister Rudolph Giuliani mit 28 Prozent Zuspruch leichte Einbußen hinnehmen müssen. Auf dem zweiten Platz liegt der altkonservative Fred Thompson (JF 23/07). Der frühere Schauspieler hat seine Kandidatur allerdings noch nicht offiziell erklärt. Der vorherige Favorit, Senator John McCain, aus Arizona kommt nur noch auf 18 Prozent. Bei den US-Demokraten kommt Hillary Clinton, Senatorin für den US-Bundesstaat New York, auf 39 Prozent. Ihr schärfster innerparteilicher Rivale Barack Obama liegt derzeit bei 26 Prozent. Das ergab eine aktuelle Umfrage der Zeitung USA Today und des Gallup-Meinungsforschungsinstituts.

 

Neue Gedenkstätte für deutsche Vertriebene

BUDAPEST. In Zusammenarbeit der Sudetendeutschen Initiative (SDI) und des früheren Bischofs der reformierten Kirche, Lóránt Hegedűs, ist am 10. Juni im Zentrum Budapests eine Gedenkstätte für deutsche Vertriebene eingeweiht worden. Die in Porphyr gehauene Inschrift lautet: "Zur Erinnerung an die 18 Millionen deutschen Flucht- und Vertreibungsopfer in Mittel- und Osteuropa, die von 1944 bis 1946 unter dauernder Verletzung der Menschenrechte ihre Heimatorte verlassen mußten oder getötet wurden." Die Tafel befindet sich im Zugang der reformierten Kirche am Freiheitsplatz, gegenüber dem ungarischen Fernsehen MTV (Hazatérés Temploma, Budapest, V. Bezirk, Szabadság tér 2).

 

Letten gehen vom Irak nach Afghanistan

RIGA/BAGDAD. Fast das gesamte Kontingent der seit vier Jahren im Irak stationierten lettischen Truppen ist am Dienstag in die Heimat zurückgekehrt. Der Abzug der 121 lettischen Soldaten war von Verteidigungsminister Atis Slakteris im April angekündigt worden. Nur drei lettische Offiziere sollen ab Juni weiterhin im Irak bleiben. Das unter polnischem Kommando stehende lettische Truppenkontingent war seit August 2003 Teil der von den USA geführten Militärmission im Irak. In den vergangenen vier Jahren starben drei lettische Soldaten bei dem Einsatz, mehrere weitere wurden verwundet. Laut Nato-Beschluß soll nun das lettische Soldatenkontingent in Afghanistan verdoppelt werden.


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