© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 28/07 06. Juli 2007

Zensierte Urlaubslektüre
Streit um JF-Verteilung auf dem Rügendamm
Marcus Schmidt

Für Rügen-Urlauber brechen schwere Zeiten an. Zwei Wochen lang erhielten alle, die mit dem Auto anreisten, ein kostenloses Exemplar der JUNGEN FREIHEIT. Doch damit ist jetzt auf Druck der Grünen Schluß - vorerst.

Um den Urlaubern die Wartezeit zu verkürzen, während sie mit ihren Autos auf dem Rügendamm im Stau stehen, wird seit acht Jahren der sogenannte "Rügenbüdel" verteilt. Der schicke Leinenbeutel soll die Touristen bei Laune halten und auf den Urlaub einstimmen. Neben Sonnenmilch und Tourismusprospekten liegen dem Beutel, von denen täglich 3.000 Stück verteilt werden, auch Zeitungen und Zeitschriften bei: Berliner Morgenpost, Bunte, Frau im Spiegel - eben alles, was das Urlauberherz erfreut. Über die JF im Rügenbeutel konnten sich die Urlauber allerdings nicht lange freuen.

Grund: Der Vorsitzende der Grünen in Mecklenburg-Vorpommern, Jürgen Suhr, hatte es in der vergangenen Woche in der Ostseezeitung als "bedrückend und nicht hinnehmbar" bezeichnet, daß die JF (übrigens mit sehr großem Erfolg) an Touristen verteilt wird. Dem Geschäftsführer der verantwortlichen Handelsgesellschaft GWO, Mathias Krack, war Suhrs Beschwerde Befehl: Umgehend verbannte er die JF aus dem Beutel. Daß er damit einen rechtsverbindlichen Vertrag brach, kümmerte ihn nicht. Das Lob der Grünen war Krack gewiß - ebenso wie ein mögliches juristisches Nachspiel.


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