© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 28/07 06. Juli 2007

Meldungen

Venezuela kauft noch mehr Waffen in Rußland

CARACAS. Beim Staatsbesuch des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez in Moskau sind vorige Woche weitere umfangreiche Waffenlieferungen vereinbart worden. Die geplante Lieferung von fünf russischen U-Booten vom Typ 636 und vier weiteren der neuen Amur-677-Klasse habe ein Volumen von etwa zwei Milliarden US-Dollar, berichtete die Moskauer Zeitung Kommersant. Auch Komponenten des modernen russischen Luftabwehrraketensystems "Tor M-1" sowie Transportflugzeuge vom Typ IL-76 und Trainingsflugzeuge des Typs Jak-130 sollen nach Venezuela geliefert werden. Im Juli 2006 wurde bereits ein Vertrag über den Erwerb von 30 Kampfflugzeugen des Typs Suchoi SU-30 und 30 Militärhubschraubern vereinbart. Beim anschließenden Besuch in Teheran traf Chávez mit dem geistlichen Oberhaupt des Iran, Ajatollah Ali Chamenei, und Präsident Mahmud Ahmadi-Nedschad zusammen. Dabei ging es hauptsächlich um die Zusammenarbeit in der Erdölindustrie. Der Iran muß trotz seines Ölreichtums etwa 40 Prozent seines Benzinbedarfs importieren, weil die eigenen Raffineriekapazitäten zu gering sind. Wegen der eingeführten Benzin-Rationierung kam es kürzlich zu gewaltsamen Protesten gegen die iranische Regierung.

 

Erster schwarzer Bürgermeister Irlands

DUBLIN. In der mittelirischen Kleinstadt Port Laoise wurde ein als Asylbewerber ins Land gekommener Nigerianer zum Bürgermeister gewählt. Der 43jährige Rotimi Adebari wurde vorige Woche mit den Stimmen der christdemokratischen Partei Fine Gael, der linksnationalen Sinn Féin und parteilosen Abgeordneten im Rahmen eines Rotationsprinzips zum ersten schwarzen Stadtoberhaupt Irlands gewählt. "Es ist die höchste Ehre, die du in der Stadt bekommen kannst", erklärte der parteilose Adebari, der vor sieben Jahren mit seiner Frau und zwei Kindern Asyl beantragt hatte. Nach der Geburt ihres dritten von insgesamt vier Kindern erhielten sie Bleiberecht. In den letzten Jahren sind etwa 30.000 Asylanten in die 4,2-Millionen-Einwohner-Republik gekommen.

 

Bill Clinton kritisiert US-Raketenabwehrpäne

KIEW. Der frühere US-Präsident Bill Clinton hat den von der Regierung Bush geplanten Raketenschild als "gigantische Geldverschwendung" kritisiert. "Ich glaube nicht, daß das Raketenabwehrsystem zuverlässig genug ist, um wirksam zu sein", erklärte der US-Demokrat vorigen Freitag anläßlich eines Ukraine-Besuchs in Jalta. Die Raketenpläne belasteten unnötig die US-Beziehungen zu Rußland. Statt dessen sollten sich die USA auf den Geist der Raketenabwehrpläne von Ex-Präsident Ronald Reagan besinnen. "Er wollte, daß die Russen das haben, er wollte, daß alle das haben." Die Raketenfrage war auch Thema des jüngsten Besuchs von Präsident Wladimir Putin bei seinem Amtskollegen George W. Bush.

 

Obama vor Clinton bei US-Spendensammeln

WASHINGTON. Der US-Präsidentschaftsbewerber Barack Oba-ma hat in den vergangenen drei Monaten 32,5 Millionen Dollar an Spenden gesammelt. Damit kommt der innerparteiliche Rivale von Hillary Clinton auf die höchste jemals von einem US-Demokraten in einem Quartal gesammelte Summe - nur der jetzige republikanische Präsident George W. Bush erhielt in seinem vergangenen Wahlkampf mehr Geld. Hillary Clinton hatte im ersten Quartal 2007 etwa 26 Millionen Dollar gesammelt, Obama lediglich 25 Millionen. Laut US-Medienberichten soll die bisherige Favoritin im zweiten Quartal 2007 nur zwischen 27 und 28 Millionen Dollar gesammelt haben. US-Spender dürfen offiziell jeweils bis zu 2.300 Dollar im Vorwahlkampf ausgeben.


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