© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 28/07 06. Juli 2007

Blick in die Medien
Neidkampagnen
Ronald Gläser

Die ARD-Kinderreporter befragten Gregor Gysi zum Thema "Neid". Er drehte es so, daß Neid was Gutes ist. Der Fraktionschef der Linken antwortete: "In der Gesamtentwicklung der Menschheit hat es wahrscheinlich was genutzt, weil irgendeiner dachte 'Das will ich auch, was der hat', und dadurch hat er sich bewegt." Wahrscheinlich hat der Steinzeitmensch daher seine Höhle verlassen und gesehen, daß seine Nachbarn gemütlichere Höhlen, köstlicheres Essen und intelligentere Kinder haben. Ich muß was tun, hat er sich gesagt und dann den Ortsverband Neandertal der PDS gegründet, um die Besteuerung seiner reichen Nachbarn zu fordern. Schon war die erste Neidkampagne der Geschichte am Laufen. Noch ein anderer äußerte sich am gleichen Tag zum Thema. Henryk Broder sagte dem Tagesspiegel: "Wenn ich auf RTL 2 diese Menschen im Container sitzen und selbstvergessen ihre Fußnägel schneiden sehe, dann, ich gebe es zu, erlebe ich einen Anflug von Neid. Das ist Glück. Wie Gottfried Benn gesagt hat: 'Dumm sein und Arbeit haben, das ist das Glück.'" Dem ist nichts hinzuzufügen.


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