© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 29/07 13. Juli 2007

Meldungen

G8: Demonstranten waren gewaltbereit

Hamburg. Die Gewaltbereitschaft unter den Gegnern des G8-Gipfels in Heiligendamm war offensichtlich größer als bislang angenommen. Einer Umfrage des Zentrums für Kindheits- und Jugendforschung der Universität Bielefeld zufolge äußerten sich zehn Prozent der Demonstranten zustimmend zum Werfen von Pflastersteinen oder Flaschen. Eine aktive Teilnahme an solchen Aktionen konnten sich 5,3 Prozent der Befragten vorstellen, berichtet der Spiegel unter Berufung auf das Institut. Noch größer war die Zustimmung bei Angriffen auf Firmeneigentum und Polizisten. Solchen Aktionen stimmten 27,1 beziehungsweise 13,5 Prozent zu. Eine aktive Teilnahme an diesen illegalen Aktionen konnten sich 8,8 beziehungsweise acht Prozent vorstellen. Das Institut hatte während der Demonstrationen gegen den G8-Gipfel 3.576 Demonstranten im Alter bis zu 25 Jahren befragt. Als politisch "links" stuften sich 63 Prozent der Befragten ein, 20 Prozent bezeichneten sich als "linksradikal".

 

Schächten: Schärfere Vorschriften geplant

Berlin. Der Bundesrat will die Vorschriften für das Schächten von Tieren verschärfen. Einen entsprechenden Gesetzentwurf haben Hessen und Hamburg in der vergangenen Woche eingebracht. Demnach soll das religiös motivierte betäubungslose Schlachten auch in Zukunft nicht gänzlich untersagt werden, jedoch sollen die Anforderungen für Ausnahmegenehmigungen zum Schächten im Tierschutzgesetz verschärft werden. Eine Genehmigung zum betäubungslosen Schlachten soll nur noch dann erteilt werden, wenn sie nachweislich erforderlich ist, um den Bedürfnissen von Mitgliedern bestimmter Religionsgemeinschaften zu entsprechen. Grundsätzlich verbietet das Tierschutzgesetz das Schächten. Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes müßten aber aus religiösen Gründen Ausnahmegenehmigungen erteilt werden.

 

Bischof fordert Erhalt der deutschen Kultur

Berlin. Der Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke hat die Moslems in Deutschland zu mehr Rücksichtnahme aufgefordert. "Es soll nicht Gebiete geben - auch nicht in Berlin -, wo man glaubt, man lebt nicht mehr in Deutschland", sagte er der Berliner Zeitung. "Ich möchte keine Parallelgesellschaften." Jaschke forderte zudem dazu auf, die "gewachsene Kultur" in Deutschland zu erhalten. Dazu gehöre der Sonntag, die Feiertage, Kirchen mit Glockengeläut und Religion in den Medien. "Ein Minarett soll den Kirchturm nicht verdrängen, ein öffentlicher Muezzin-Ruf paßt nicht in unsere Gesellschaft", sagte der katholische Geistliche, der den Unterschied zwischen dem islamischen Kopftuch und der christlichen Ordenstracht herausstellte. Im Gegensatz zum Kopftuch gehöre die Ordenstracht "zu unserer Kultur".

 

Ausländer brechen Studium häufiger ab

Hamburg. Studenten aus Einwandererfamilien brechen überdurchschnittlich häufig ihr Studium ab. Das geht einem Bericht der Zeit zufolge aus bislang unveröffentlichten Daten des Hochschul-Informations-Systems hervor. Demnach haben im Jahr 2000 rund 9.800 sogenannte Bildungsinländer (ausländische Studenten mit deutschem Abitur) ein Studium aufgenommen. Fünf Jahre später hatten allerdings nur 5.400 Studenten einen Abschluß vorzuweisen. Die Abbrecherquote lag damit bei 45 Prozent. Bei deutschen Studenten war sie dagegen um die Hälfte niedriger. Als Grund hierfür wird unter anderem angegeben, daß ausländische Studenten größere Probleme mit der Organisation des Studiums haben als ihre deutschen Kommilitonen. Bis ins Studium hinein mache es sich zudem bemerkbar, wenn Deutsch nicht die Muttersprache der Studenten ist.


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen