Meldungen

Potsdam baut modernes Stadtschloß

Potsdam. Die Potsdamer Stadtverordnetenversammlung hat dem Bau eines neuen Landtagsgebäudes  auf dem Grundriß des 1960 von der SED gesprengten Stadtschlosses zugestimmt. Die Parlamentarier billigten in der vergangenen Woche den Bebauungsplan für das 85 Millionen Euro teure Projekt auf dem Alten Markt der ehemaligen preußischen Residenzstadt. Anders als in Berlin ist eine weitgehende Rekonstruktion der Fassade des zwischen 1744 und 1751 durch Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff gestalteten Schlosses allerdings unwahrscheinlich. Lediglich die Nordseite des Baues soll den Plänen zufolge in ihrer historischen Gestalt wiederhergestellt werden. Vor einigen Jahren wurde an dieser Stelle bereits das Fortunaportal des Schlosses originalgetreu wiederaufgebaut. Der Rest des künftigen Landtages soll weitgehend modern gestaltet werden. Kritiker haben bereits  davor gewarnt, den Bau durch "belanglose Bürofassaden" zu entwerten.

Wikipedia löscht Artikel zur Sprachpflege

ERLANGEN. In der deutschen Ausgabe des umstrittenen Internet-Lexikons "Wikipedia" sind Artikel über Sprachpflege offenbar unerwünscht. Vor einigen Tagen hat augenscheinlich eine große Lösch- und Säuberungsaktion gegen Beiträge begonnen, in denen Organisationen oder Ereignisse beschrieben werden, die sich mit Sprachpflege beschäftigen. Als Grund wird vorgeschützt, die Artikel seien "nicht relevant". Wikipedia-Benutzer, die sich gegen eine Löschung der Artikel aussprachen, wurden von Wikipedia-"Administratoren" gesperrt, wie aus Löschdiskussionen hervorgeht. Bereits gelöscht sind Lexikonartikel über den "Tag der deutschen Sprache", die Theo-Münch-Stiftung der Deutschen Sprache oder die "Liste der Druckmedien in alter Rechtschreibung". In einem Löschverfahren - der Vorstufe zur Löschung - befinden sich gegenwärtig Artikel über die Stiftung Deutsche Sprache, die Henning-Kaufmann-Stiftung zur Pflege der Reinheit der deutschen Sprache, den Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege, das Netzwerk Deutsche Sprache, den Deutschen Sprachrat, den Verein Rat für deutsche Rechtschreibung und den Redaktionsstab der Gesellschaft für deutsche Sprache e.V. beim Deutschen Bundestag. Auch der Eintrag über den Verein für Sprachpflege, der die Deutsche Sprachwelt herausgibt, ist betroffen. Von Bedeutung und daher umkämpft ist Wikipedia deswegen, weil dort grundsätzlich jeder in der "freien Enzyklopädie" mitschreiben kann, sofern die "Administratoren" es zulassen. Somit schwankt die Qualität der Einträge sehr stark. Außerdem steht Wikipedia seit einiger Zeit in der Kritik, weil Interessengruppen versuchen, die Inhalte zu beeinflussen.

Wagner-Tochter will Festspielchefin werden

MÜNCHEN. Ins Rennen um die Übernahme der Leitung der Bayreuther Festspiele kommt erneut Bewegung. Auch Wolfgang Wagners älteste Tochter Eva Wagner-Pasquier (62) will wieder kandidieren, wie das Nachrichtenmagazin Focus berichtete. "Auf den Tod meines Vaters warte ich nicht. Aber ich kandidiere auf jeden Fall", sagte sie dem Münchner Magazin. Wolfgang Wagner hatte die Tochter aus erster Ehe 2001 als Nachfolgerin verhindert, als der Stiftungsrat der Festspiele sie bereits gewählt hatte. Auch Nichte Nike Wagner (62) erwägt dem Bericht zufolge eine Kandidatur. Bislang hatte schon Wagners Tochter aus zweiter Ehe, Katharina (29), ihr Interesse am Chefposten bekundet.

Respekt Kino: Ode an die Freude

Als Deutschland 1918 kapituliert, will der in japanischer Kriegsgefangenschaft sitzende Generalmajor Kurt Heinrich (Bruno Ganz) aus Verzweiflung Selbstmord begehen. Der Lagerkommandant kann ihn jedoch davon abhalten. Das an diesem Donnerstag in den Kinos anlaufende Drama "Ode an die Freude" von Masanobu Deme basiert auf einer wahren Begebenheit. Zutiefst berührend die Szene, in der der Gefangenenchor "Freude schöner Götterfunken" anstimmt.   (tha)

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