© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 31-32/07 27. Juli / 03. August 2007

Meldungen

Englisch bleibt vorn, Chinesisch holt stark auf

BONN. Englisch wird auch im Jahre 2025 mit großem Abstand die wichtigste Fremdsprache sein, deren Erlernen für die Karriere unabdingbar sein wird. Auf Rang zwei folgt dann schon Chinesisch. Auf den Plätzen drei bis zehn kommen Japanisch, Spanisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Russisch, Portugiesisch und Koreanisch. Unter den Top-Zehn der wichtigsten Sprachen finden sich also drei ostasiatische. Gemessen am Bedeutungszuwachs von heute bis 2025 sind ferner unter anderem folgende Sprachen stark im Kommen: Türkisch, Hindi, Polnisch, Rumänisch, Persisch, Thai und auch Vietnamesisch. Zu diesem Ergebnis kommt der Sprachenindex des Steinke-Instituts in Bonn. Er ermittelt das auf das Jahr 2025 fortgeschriebene Bruttosozialprodukt aller Länder der Welt, rechnet dieses auf die betreffenden Sprachen um und generiert so eine Rangliste der bedeutendsten Wirtschaftssprachen.

 

Kirche kritisiert Straßenumbenennung

MÜNCHEN. Die bayerische Kirchenleitung hat die bevorstehende Umbenennung einer nach dem Landesbischof Hans Meiser (1881-1956) benannten Straße in München kritisiert. Der Stadtrat hatte am 18. Juli mit den Stimmen von SPD und Grünen beschlossen, der Meiserstraße einen anderen Namen zu geben. CSU und FDP stimmten dagegen. Der in Nürnberg geborene Meiser war von 1933 bis 1955 Landesbischof. Umstritten ist er wegen antisemitischer Äußerungen aus dem Jahr 1926. Nach 1933 trat er für die Unabhängigkeit der Kirche vom NS-Staat ein und rettete mindestens 126 "Nichtariern" das Leben, wie der CSU-Stadtrat und Vizepräsident der Israelitischen Kultusgemeinde in München, Marian Offman, feststellte. In der nach Meiser benannten Straße hat das Landeskirchenamt seinen Sitz. Nach Ansicht von Landesbischof Johannes Friedrich wäre es am besten, in der Meiserstraße eine Erinnerungstafel anzubringen, die auf Verdienste und Probleme in Meisers Biographie hinweise. Die konservative Kirchliche Sammlung um Bibel und Bekenntnis in Bayern appellierte an die Kirchenleitung, gegen die Umbenennung zu klagen oder auch ein Bürgerbegehren ins Auge zu fassen. Vor München hatten sich Ansbach, Nürnberg und Neuendettelsau mit Hans Meiser befaßt. Während der Stadtrat von Ansbach an der Bischof-Meiser-Straße festhielt, beschloß man in Nürnberg, sie umzubenennen. In der von Meiser mitbegründeten Augustana-Hochschule in Neuendettelsau entzog der Senat dem bisherigen "Hans-Meiser-Haus" den Namen.

 

Günter Grass: Festakt, Kongreß und Ausstellung

LÜBECK/BREMEN. Die Hansestadt Lübeck würdigt Günter Grass zu seinem achtzigsten Geburtstag am 16. Oktober dieses Jahres mit einem Festakt. Die Veranstaltung findet am 27. Oktober im Theater Lübeck statt. Bundespräsident Horst Köhler und der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Peter Harry Carstensen haben ihre Teilnahme zugesagt. Den Part der Laudatoren teilen sich Juli Zeh und Klaus Wagenbach. Zuvor soll vom 28. bis 30. September in Bremen ein internationaler Kongreß des Medienarchivs Günter Grass Stiftung Bremen zum Thema "MedienGrass - Rezeptionsmodelle im In- und Ausland" stattfinden. Über fünf Jahrzehnte seien Werk und Leben des politisch engagierten Künstlers Anlaß für heftige Debatten in den Medien gewesen, hieß es von seiten der Veranstalter. Parallel zur Tagung werden in einer Ausstellung Zeichnungen, Radierungen und Lithographien sowie Audio- und Videodokumente gezeigt.

 

Schauspieler Tom Cruise in der Rolle von Oberst Claus von Stauffenberg

Welche Blüten die noch immer anhaltende Debatte um den Stauffenberg-Darsteller Tom Cruise treibt, hat jetzt der Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Peter Steinbach, offenbart. Unter dem Eindruck erster veröffentlichter Fotos von den Dreharbeiten (siehe unser Bild rechts) sagte der Historiker vergangenen Freitag in einem Interview mit dem Deutschlandradio Kultur, die Mediendebatte sei ein Sieg für Scientology, denn die Feuilletons hielten die Sekte für nicht mehr gefährlich. Der Film sei "Teil einer geschickten PR-Kampagne für Scientology", deren Strategie aufgegangen sei. Selten habe es eine solch ausufernde Propaganda vor Drehbeginn eines Filmes gegeben, wird Steinbach auch von Focus online zitiert. Merkwürdig nur, daß es Kritiker wie Steinbach waren, die diesen Wirbel überhaupt erst entfacht und damit jene Debatte losgetreten haben, die sie nun beklagen.

 

Sprach-Pranger

"Because change happenz"

Motto der aktuellen Werbekampgane der Versicherungsgruppe Zurich


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen