© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 35/07 24. August 2007

Wiener Magistrat: Dienstkopftuch für Putzfrauen
Blickdichte Hosen
Christian Dorn

Als die Türken, zum zweiten Mal die Tore Wiens belagernd, zurückgeschlagen wurden, ahnte niemand, daß dereinst die "Grace Kelly"-Variante des Kopftuchs die muslimische Eroberung Wiens versinnbildlichen würde. 324 Jahre später - nach ersten Schnitzel- und Nikolausverboten aus Rücksicht auf die muslimischen Mitbürger - hat die Stadt Wien für die Mitarbeiterinnen des Putzdienstes eine einheitliche Uniform verfügt.

Neben "blickdichter Hose" und "hüftlanger Jacke" besteht diese aus einem - bislang fakultativ zu tragenden - "Dienstkopftuch". Aus weißem Stoff mit Streifen in Orange und Türkis repräsentiert es nicht gerade die Farbe des Propheten.

Grünes Licht dagegen gibt es für den türkischen Präsidentschaftskandidaten Gül und dessen Ehefrau. Sie trägt das Kopftuch, was in den staatlichen Einrichtungen der Türkei verboten ist. Wien ist da weiter: So entwirft der Wiener Modemacher Atil Kutoglu für die Präsidentengattin in spe eine modernisierte Kopftuchvariante - gültig bis zum Beitrittstermin.


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