© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 37/07 07. September 2007

Meldungen

Britischer General: Kritik an US-Irak-Politik

LONDON/BAGDAD. Der frühere britische Generalstabschef Sir Mike Jackson hat die Irak-Politik der USA als "intellektuell bankrott" kritisiert. Laut einem Bericht des Daily Telegraph geht der inzwischen pensionierte General Jackson in seiner demnächst erscheinenden Autobiographie mit dem Titel "Soldier" unter anderem mit Ex-US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hart ins Gericht. Dieser sei einer der Hauptverantwortlichen für die derzeitige Lage im Irak. Die Art und Weise, wie die US-Regierung den Anti-Terror-Kampf international führe, sei "unangemessen" und zu stark auf militärische Macht konzentriert statt auf die Schaffung staatlicher Strukturen und Diplomatie. Jackson kritisierte, Rumsfeld habe sich geweigert, die Notwendigkeit des Einsatzes von viel mehr Soldaten zur Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung nach dem Sturz von Präsident Saddam Hussein zu akzeptieren. Falsch sei auch die Entscheidung von US-Präsident George W. Bush gewesen, dem Außenministerium die Nachkriegsplanung zu entziehen und diese dem Pentagon zu überlassen, erläuterte General Jackson.

 

US-Präsidentschaft: Fred Thompson tritt an

WASHINGTON. Der Schauspieler Fred Thompson wird am 6. September seine offizielle Bewerbung für die republikanische Präsidentschaftskandidatur 2008 bekanntgeben. "Ich glaube, Millionen Amerikaner wissen, daß unsere Sicherheit und unser Wohlstand auf dem Spiel stehen, wenn wir uns nicht den Herausforderungen unserer Zeit stellen", erklärte der 65jährige frühere Senator des Bundesstaates Tennessee. Hauptthemen seines Wahlkampfes werden die Bedrohung durch Terrorismus und die hohen Steuern und US-Staatsausgaben sein. Der Konservative engagiert sich gegen Abtreibung, Homoehe und Waffenkontrolle (JF 23/07). Laut Umfragen liegt er bei den Republikanern an zweiter Stelle hinter dem New Yorker Ex-Bürgermeister Rudolph Giuliani.

 

Kosovo-Premier drängt auf Unabhängigkeit

Prishtina. Die Regierung des unter Uno-Verwaltung stehenden Kosovo hat die EU aufgefordert, die geplante Unabhängigkeit der formal immer noch serbischen Provinz anzuerkennen. Man wolle nicht mehr länger warten und sei bereit, die Selbstständigkeit von Serbien zu erklären, erklärte Kosovo-Premier Agim Çeku am Montag in der Hauptstadt Prishtina. Über den künftigen Status des Kosovos müsse "unverzüglich", aber spätestens unmittelbar nach dem 10. Dezember entschieden werden. Bis zu diesem Termin sollen Vertreter der EU, der USA, Rußlands und der Uno einen Bericht über mögliche Lösungen des Kosovo-Konflikts vorlegen. Die USA unterstützen die Unabhängigkeit des Kosovo. Rußland bekräftigt die Belgrader Forderung nach einem Verbleib bei Serbien.

 

Der Iran ist wie die Sowjetunion unter Stalin

JERUSALEM. Der israelische Außenamtssprecher Mark Regev hat erneut vor der Gefahr aus Teheran gewarnt. "Der Iran ist wie die Sowjetunion unter Stalin", erklärte Regev anläßlich eines Besuchs des österreichischen Kanzlers Alfred Gusenbauer. Der Mullah-Staat und "nicht Syrien ist die größte Bedrohung für die israelische Sicherheit". Auf die Frage nach einem israelischen Angriff auf die iranischen Atomanlagen antwortete Regev ausweichend: "Wir glauben, daß Diplomatie erfolgreich sein wird", denn es gebe "Differenzen in der iranischen Führung, und geschickte Diplomatie wird diese noch vergrößern."


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