© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 38/07 14. September 2007

"Das deutsche Trauma"
Die RAF ist tot, doch ihr Mythos lebt - zwischen Marketing, Pop, Verklärung und Aufarbeitung
Moritz Schwarz

Herr Dr. Peters, 1970 hat sich die RAF gegründet, 1998 ihre Selbstauflösung verkündet. Ist das Kapitel damit wirklich abgeschlossen?

Peters: Seit 1998 ist die RAF nicht mehr in Erscheinung getreten und es gibt bis heute nicht den geringsten Anhaltspunkt dafür, daß sie wieder aktiv werden könnte. Zuletzt war die RAF tief demoralisiert, wie sie selbst erklärte. Schon ab 1993 hatte sie in ihren Mitteilungen eingestanden, daß sie "mit allem gescheitert" sei, was sie "erreichen" wollte. Geradezu geschockt war die Gruppe zudem von dem Umstand, daß es dem Verfassungsschutz 1992 gelungen war, den V-Mann Klaus Steinmetz in ihre Reihen zu schleusen. Dies führte schließlich zu den Ereignissen in Bad Kleinen: Birgit Hogefeld wurde verhaftet, Wolfgang Grams erschossen. Der RAF ist es zudem nie gelungen, ihre einstigen Sympathisanten zurückzugewinnen. Am Ende war sie völlig isoliert.

Sie haben zwei umfassende Studien zur Geschichte der Roten Armee Fraktion vorgelegt: Wer hat die RAF tatsächlich besiegt?

Peters: Auf jeden Fall nicht die Staatschützer - anders als bei den Roten Brigaden in Italien und anders als bei der Action Directe in Frankreich, die beide von der Polizei zerschlagen wurden. Bei der dritten und letzten RAF-Generation, also der von 1984 bis 1998, ist es den Sicherheitsbehörden dagegen gerade mal gelungen, drei von über einem Dutzend Mitgliedern zu stellen: Eva Haule, Birgit Hogefeld und Wolfgang Grams. Tatsächlich hatte die RAF-Auflösung vor allem einen Grund: Ziel der RAF war es, die "potentiell revolutionären Teile des Volkes" zu mobilisieren - doch mit ihren Morden hat sie niemanden in Sachen Revolution mobilisiert. Im Gegenteil. Durch ihr Morden manövrierte sie sich immer weiter ins politische Abseits. Die RAF erkannte, daß sie ihr Ziel nicht erreichen konnte, kurzum: daß ihr "Projekt Stadtguerilla" gescheitert war.

Dennoch lebt die RAF - als Mythos. Warum?

Peters: Weil die Deutschen bis heute keine Antwort darauf gefunden haben, wie es dieser kleinen Gruppe - der RAF gehörten zu keinem Zeitpunkt mehr als zwei Dutzend Personen an - gelingen konnte, Staat und Gesellschaft so lange Zeit in Atem zu halten. 34 Menschen ermordete sie. Und eben weil der Staat die RAF nie in den Griff bekommen hat, wirkt sie auch über ihr Ende hinaus. Bis heute. Die RAF ist das Trauma der deutschen Nachkriegsgeschichte.

Die RAF ist also nach wie vor eine unheimliche Macht in unserer kollektiven Psyche?

Peters: Wir starren natürlich nicht mehr, wie das 1977 noch der Fall war, auf die RAF, wie das Kaninchen auf die Schlange. Aber man merkt immer wieder, wie nachhaltig die RAF die deutsche Seele verstört hat. Als der Ex-Terrorist Peter-Jürgen Boock unlängst gegenüber dem Spiegel im Kern nicht mehr erklärte, als daß "nach meinem Wissen" Knut Folkerts nicht zum RAF-Kommando beim Buback-Mord gehört habe - was Boock von einem anderem gehört habe -, führte das im April zu einer Titelgeschichte im Spiegel und zu einer Sondersendung in der ARD. Da sieht man, was für eine enorme mediale Wirkung das Thema noch heute hat.

Wie sind Erscheinungen wie die RAF-Ausstellung von 2005 oder der Kinofilm "Baader" von 2002 zu deuten, deren Macher es sich leisten können, mit dem Thema zu spielen, ohne deshalb ins gesellschaftliche Aus zu geraten?

Peters: Es ist schon erschreckend, wenn man sieht, was so alles unter RAF-"Aufarbeitung" läuft! Erstaunlich und befremdlich zugleich war bei der Ausstellung "Zur Vorstellung des Terrors" für mich vor allem, daß dort kaum reflektiert wurde, was die RAF angerichtet hat: Um die Opfer ging es nur am Rande. Im Mittelpunkt stand die Verklärung der Täter. Mörder bekamen einen Heiligenschein. Etwa Ulrike Meinhof als Mona Lisa des 20. Jahrhunderts oder in der Pose eines KZ-Häftlings. Es ging nicht um Inhalte, sondern um Ästhetik. Eine Ästhetik, die die RAF übrigens niemals hatte. Die Kunst erschuf sie - postum. Die Unkenntnis der Ausstellungsmacher war erschreckend. Was für die Besucher rüberkam war ein rebellisches Lebensgefühl - ein beeindruckendes "Wow!" Das Aroma von Abenteuer und Wild West! Ein Leben ohne Gesetze. Völlig entpolitisiert. Der Befund: Keine Spur von "gesellschaftlichem Aus". Sondern: "Sex sells" - RAF ebenso. Mit den drei Buchstaben lassen sich an und für sich dürftige "Kunstprodukte" würzen. Das "Gütesiegel" RAF sorgt für Beachtung. Der Trend seit Anfang dieses Jahrtausends: "RAF goes Pop". In Musik, Literatur und Film wird die RAF stilisiert. Das zahlt sich für die "Kunstschaffenden" aus.

Wie ist das zu erklären?

Peters: Erstens: Bis heute kursieren zahlreiche von der RAF lancierte Mythen. Etwa der unzutreffende Isolationsfolter-Vorwurf. Oder die unwahre Behauptung nach der Baader-Befreiung 1970: "Die Bullen haben zuerst geschossen!" Das ist die Gründungslüge der RAF, weil die Baader-Befreier das Feuer auf die Justizbeamten eröffneten. Der zentrale Mythos allerdings - auf den viele Medien immer noch hereinfallen - ist: Wie moralisch berechtigt im Grunde die Motive der RAF für ihren Kampf doch gewesen seien und wie "verbrecherisch" sich der Staat ihr gegenüber verhalten habe. Zweitens: Zu dieser Verklärung gesellt sich mangelnde publizistische Sorgfalt und historische Unkenntnis. Fehler passieren, weil nicht ordentlich recherchiert wurde.

Haben Sie Beispiele?

Peters: Nehmen Sie nur etwa das Dossier der Welt am Sonntag vom 2. September zur RAF. Dort heißt es zu den Geschehnissen am 18. Oktober 1977: "In Stammheim hören Baader, Ensslin, Jan-Carl Raspe und Irmgard Möller in ihren Zellen die Nachricht (von der Befreiung der Geiseln in Mogadischu) ... Sie nehmen sich das Leben." Aber Irmgard Möller überlebte ihren Selbstmordversuch, wurde 1995 aus der Haft entlassen und lebt noch immer! Und in der Zeit vom 30. August wimmelt es gar nur so von Fehlern. Dort heißt es: "Erste Attentate verübte die Gruppe Ende der sechziger Jahre, angeführt von Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Ulrike Meinhof". Tatsächlich war die Geburtsstunde der RAF aber nicht "Ende der sechziger Jahre", sondern die Baader-Befreiung am 14. Mai 1970. Baader und Ensslin stießen erst am 12. Februar 1970 zu Meinhof in Berlin. Oder: "Die drei wichtigsten RAF-Gefangenen, die vor Gericht verurteilt werden sollten, haben sich durch Selbstmord dem Prozeß entzogen." Das ist Mumpitz. Die drei - Baader, Ensslin und Raspe - haben sich nicht dem "Prozeß entzogen", sondern wurden nach 192 Verhandlungstagen verurteilt: Am 28. April 1977, rund fünf Monate vor ihrem Selbstmord in Stammheim. Jeder zu "lebenslanger Freiheitsstrafe". Und über die Schießerei auf dem Bahnhof von Bad Kleinen 1993 schreibt die Zeit: "Zeugen behaupten, er - Wolfgang Grams - sei von GSG-9-Beamten exekutiert worden." Diese Zeugen gibt es nicht. Wer Derartiges behauptet, redet der RAF-Mythe aus der RAF-Erklärung vom 6. Juli 1993 das Wort: "Wolfgang Grams ist hingerichtet worden."

2006 haben Sie den Bestseller "Der letzte Mythos der RAF. Wer erschoß Wolfgang Grams?" vorgelegt: Sie widerlegen die Mordthese.

Peters: Die Mord-Mär im Fall Grams geht auf zwei angebliche Zeugenaussagen zurück. Erstens: die Erklärung einer Kioskverkäuferin auf dem Bahnsteig, die die "Hinrichtung" beobachtet haben soll. Tatsächlich aber hat ein freier Mitarbeiter der WDR-Sendung "Monitor" einen Text formuliert und diesen von der Frau unterschreiben lassen - die Verkäuferin erhielt für ihre "Informationen" 250 Mark. In ihren Vernehmungen erklärte die Frau, sie habe "zu schnell unterschrieben", der von dem WDR-Mann verfaßte Text habe "nicht gestimmt". Sie bestritt mit allem Nachdruck, Zeugin einer "Kopfschuß"-Exekution gewesen zu sein. Zum zweiten zitierte der Spiegel einen angeblichen "Antiterrorexperten" als Zeugen für den Mord. Aber dessen Aussage steht im krassen und unüberbrückbaren Widerspruch zu etlichen mittlerweile feststehenden Tatsachen des Geschehensablaufes. So behauptete er zum Beispiel, auch die Grams-Begleiterin Hogefeld habe geschossen. Das stimmt nachweislich nicht. In diesem Punkt sind sich sogar Bundesanwaltschaft und Frau Hogefeld einig. Die Quelle, so es sie überhaupt gab, ist ein Witz. Mittlerweile erklärte selbst Hans Leyendecker, der damalige Spiegel-Autor: "Mein Gau war Bad Kleinen." Kurzum: Fest steht, daß es auch diesen "Augenzeugen" nicht gegeben haben kann. Aber die beiden feiern noch immer fröhliche Urstände in den Medien.

Was sind die Gründe für dieses Verhalten von WDR, "Spiegel", "Zeit" und anderen?

Peters: Hans Leyendecker hat die Dinge auf den Punkt gebracht: Er spricht von einem "handwerklichen Fehler". Bei der Zeit, die noch heute den über ein Jahrzehnt alten RAF-Mythos transportiert, ist es vermutlich unzureichende Recherche. Denn daß es die beiden Zeugen nicht gibt, ist nachzulesen. Nicht nur in Ermittlungsakten und Gerichtsurteilen, sondern auch in Publikationen.

Wie bewerten Sie neben der Journalistik die Publizistik zur RAF?

Peters: Es gibt ausgezeichnete Werke. Zum Beispiel die beiden Bücher von Klaus Pflieger "Die Aktion 'Spindy'" von 1997 und "Die Rote Armee Fraktion" von 2004: fundiert, auf den Punkt, spannend zu lesen. Aber leider Gottes sind auch eine Reihe von Büchern auf dem Markt, in denen die längst widerlegten RAF-Mythen weiterleben. Zum Beispiel das Buch von Oliver Tolmein mit einem Interview von Irmgard Möller: "RAF. Das war für uns Befreiung" von 2002. Dort erzählt Frau Möller mit dem Brustton der Überzeugung, wie der "Geheimdienst" sie in Stuttgart-Stammheim zu ermorden versucht habe. Oder nehmen wir die Meinhof-Biographie von Alois Prinz "Lieber wütend als traurig" von 2003, in der die erste RAF-Propagandalüge "Die Bullen haben zuerst geschossen!" als Wahrheit kolportiert wird.

Eine der meistgestellten Fragen ist: Hat der Staat damals tatsächlich überreagiert, wie bis heute immer wieder behauptet wird?

Peters: Es gab in der Tat die eine oder andere Reaktion des Staates, die übertrieben war. Etwa die - später aufgehobene - "strenge Einzelhaft" nach den Festnahmen der Mitglieder der ersten RAF-Generation 1971 und 1972. Aber andererseits muß man auch sehen, daß der Staat auf diese Herausforderung nicht vorbereitet war: Generalstabsmäßig geplante Häftlingsbefreiungen hatte es zuvor nicht gegeben. So plante die RAF in mindestens drei Fällen, RAF-Häftlinge mit Hubschraubern aus dem Gefängnis zu holen. Neu war auch, daß Rechtsanwälte Pistolen und Sprengstoff in ein Gefängnis transportierten und Kassiber mit Mordbefehlen, Befreiungsplänen und ideologischen Koordinierungspapieren nach draußen schmuggelten. Der Staat stand damals unter einem immensen Druck. Nicht zuletzt auch wegen der weiteren Morde der RAF. Und die Öffentlichkeit erwartete zu Recht, daß gefaßte RAF-Mitglieder nicht von Gesinnungsgenossen aus dem Gefängnis geholt werden. Übrigens: Ab 1974 brach der Staat in Stuttgart-Stammheim exklusiv für die RAF-Gefangenen mit zwei eisernen Prinzipien der Untersuchungshaftregularien: Erstens, daß Tatbeteiligte vor dem Strafverfahren nicht zusammen untergebracht werden. Und zweitens, daß Männer und Frauen zu trennen sind. In Stammheim saßen alle RAF-Köpfe zusammen - und debattierten fast tagtäglich stundenlang.

Wenn die schon früh einsetzende Isolierung der Baader-Meinhof-Bande von ihren Sympathisanten der Grund für das Scheitern war, wie Sie eingangs sagten, warum zog sich der Todeskampf dann bis 1998 hin?

Peters: Es stimmt, die RAF hat sehr lange gebraucht, um ihr politisches Scheitern zu kapieren. Ihre politische Isolation begann spätestens mit ihrer Mai-Offensive 1972 mit vier Toten und 74 Verletzten. Damals wurde den Anhängern erstmals unmißverständlich klar, was die RAF wirklich bedeutete: nämlich Menschen zu erschießen und in die Luft zu sprengen. Dann kam ab Mitte der siebziger Jahre die zweite RAF-Generation: Ihr primäres Ziel war die Befreiung der RAF-Häftlinge. Astrid Proll nannte sie deshalb einmal "Baader-Befreiungsarmee". Der Mord an Generalbundesanwalt Siegfried Buback im April 1977 war nur Vorspiel, um den Staat weichzuklopfen für die von der RAF geplante "Big Raushole". Im Juli 1977 ermordeten Brigitte Mohnhaupt und Christian Klar den Bankier Jürgen Ponto. Es folgte der gescheiterte Anschlag auf die Bundesanwaltschaft im August 1977. Und dann der Höhepunkt: Die Entführungen von Arbeitgeberpräsident Schleyer und der "Landshut". Das Ergebnis war eine schwere Niederlage für die RAF: Ihre Köpfe, die sie aus den Gefängnissen herausholen wollte, waren nicht befreit, sondern tot. Die RAF stand vor einem Scherbenhaufen. Resignation ergriff die meisten ihrer Mitglieder. Und so kam es auch nicht von ungefähr, daß Mohnhaupt 1980 die Hälfte ihrer Untergrundtruppe verlor: Acht einstige RAF-Mitglieder tauchten mit Hilfe der Stasi in der DDR unter. Die Machtfrage, die die RAF gestellt hatte, war durch die unnachgiebige Haltung der Bundesregierung im Herbst 1977 klar beantwortet. Das räumen beispielsweise auch Birgit Hogefeld und Peter-Jürgen Boock in der Rückschau ein. So mußte die RAF einsehen, daß das "Konzept Stadtguerilla" nicht funktionierte, sie keine Chance mehr hatte, ihr Ziel zu erreichen. Mit dieser Erkenntnis wäre - nach der RAF-Ideologie - eigentlich ihre Geschichte beendet gewesen. Aber dann wollte es eine neue Formation doch noch einmal versuchen: So gruppierte sich ab Sommer 1984 das letzte Aufgebot, zu dem Birgit Hogefeld und Wolfgang Grams gehörten. Zehn Morde folgten. Unter anderem an Treuhandchef Rohwedder und dem Deutsche-Bank-Chef Herrhausen. Trotz dieser Taten kam die RAF nicht voran, blieb isoliert. Angesichts dessen stimmt, was Sie andeuten: Im Grunde kam die Auflösung von 1998 zwei Jahrzehnte zu spät. Fast alles, was die RAF zu ihrem Scheitern 1998 erklärte, hätte sie so auch schon 1977 formulieren können.

 

Dr. Butz Peters erlangte als Moderator der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" von 1997 bis 2001 allgemeine Bekanntheit. Außerdem hat der 1958 in Hannover geborene Rechtsanwalt und Journalist mit drei umfangreichen Studien zur Aufarbeitung der Geschichte der RAF beigetragen: "RAF. Terrorismus in Deutschland" (DVA, 1991) "Tödlicher Irrtum. Die Geschichte der RAF" (S. Fischer, 2004) und "Der letzte Mythos der RAF: Wer erschoß Wolfgang Grams?" (Ullstein, 2006)

 

Rote Armee Fraktion: Die als Baader-Meinhof-Bande bekannt gewordene erste Generation um Gründerfiguren wie Horst Mahler, Andreas Baader, Gudrun Ensslin  und Ulrike Meinhof ging 1970 als revolutionäre "Stadtguerilla" in den Untergrund, wurde aber zwei Jahre später gefaßt. Die zweite Generation um Siegfried Haag und Roland Mayer, - Haag/Mayer-Bande genannt - trat ab 1975 mit dem Überfall auf die deutsche Botschaft in Stockholm ins Rampenlicht. Im Vordergrund stand nunmehr die Befreiung der Inhaftierten der ersten Generation.  Höhepunkt war die "Offensive 77", eine Anschlagsserie, die in der Schleyer- und "Landshut"-Entführung im Herbst 1977 gipfelte. Danach kam es nur noch zu vereinzelten Aktivitäten, bis auch die Führer der zweiten Generation 1982 verhaftet wurden. Die  dritte Generation  wechselte erneut die Strategie und führte den revolutionären Kampf in Gestalt von Mordanschlägen auf Vertreter des "Systems". Nach dem Desaster von Bad Kleinen 1993 verkündete sie 1998 das Ende der RAF.

 

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