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Anna Politkowskaja postum gewürdigt

OSNABRÜCK. Die vor knapp einem Jahr ermordete russische Journalistin Anna Politkowskaja (JF 42/06) ist für ihr Wirken postum mit der Ehrenmitgliedschaft in der Osnabrücker Erich-Maria-Remarque-Gesellschaft ausgezeichnet worden. Die Schwester der Journalistin nahm die Ehrenurkunde während eines Festaktes vorigen Sonntag entgegen. Politkowskaja hatte sich besonders durch ihre Berichte über Menschenrechtsverletzungen in der russischen Teilrepublik Tschetschenien einen Namen gemacht. Am 7. Oktober vorigen Jahres wurde sie im Aufgang ihres Wohnhauses von Unbekannten erschossen. In der Ehrenurkunde wurde der unbestechliche investigative Einsatz" Politkowskajas gewürdigt. "Sie hat die Wahrheit über Tschetschenien entgegen allen Propagandalügen weit verbreitet", sagte der Vorsitzende der Remarque-Gesellschaft, Tilman Westphalen, über ihre Arbeit. Die Ehrenmitgliedschaft der Erich-Maria-Remarque-Gesellschaft wird an Menschen verliehen, die sich mit ihrer Arbeit um Werte wie Frieden, Humanität und Toleranz verdient gemacht haben. Bisherige Ehrenmitglieder sind zum Beispiel Lew Kopelew und Uri Avnery. Für ihr "Russisches Tagebuch" erhält Anna Politkowskaja zudem den Geschwister-Scholl-Preis 2007. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels zusammen mit dem Kulturreferat Münchens verliehen.

"Opernhäuser des Jahres" gekürt

BERLIN. Die Oper Bremen und die Komische Oper Berlin sind zu den "Opernhäusern des Jahres" gekürt worden. Erstmals gab es bei der Umfrage unter 50 unabhängigen Musikkritikern damit zwei Gewinner in dieser Kategorie, wie die Fachzeitschrift Opernwelt vergangenen Freitag in Berlin mitteilte. Gewürdigt werde zum einen die 13jährige Intendanz von Klaus Pierwoß in Bremen. "Mit Geduld, Leidenschaft, Leidensbereitschaft und Durchsetzungsvermögen sorgte Pierwoß für Oper auf der Höhe der Zeit - gegen massive Widerstände aus der Politik", hieß es zur Begründung. Pierwoß' Nachfolge hat mit Beginn der Spielzeit 2007/2008 Hans-Joachim Frey angetreten. Die Komische Oper Berlin wurde nach Meinung der Kritiker unter der Leitung von Andreas Hornoki "zur hippen Adresse für ein frisches Publikum". Berlin sorgte den Angaben zufolge allerdings auch für das "Ärgernis des Jahres". Die Deutsche Oper unter der Leitung von Kirsten Harms erhielt die meisten Negativstimmen der befragten Kritiker. Verantwortlich dafür sei unter anderem die voreilig vom Spielplan genommene Idomeneo"-Inszenierung von Hans Neuenfels (JF 41/06).

Schlesische Autorin erhält Eichendorff-Preis

AUGSBURG. Am 14. Oktober erhält die oberschlesische Schriftstellerin Renata Schuman in Wangen im Allgäu den Eichendorff-Literaturpreis. Die 1943 in Hindenburg geborene Autorin wird damit für ihr literarisches Werk geehrt, das sie teils in polnischer, teils in deutscher Sprache verfaßte, erklärte der "Wangener Kreis - Gesellschaft für Literatur" zur Preisvergabe. Renata Schumann, deren Eltern 1945 von polnischen Soldaten ermordet wurden und die seit 1983 in Deutschland lebt, wurde vor allem durch den Roman "Ein starkes Weib" über Hedwig von Schlesien bekannt, der im Augsburger Sankt Ulrich Verlag erschienen ist. Der Eichendorff-Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. Er ist nach dem aus Oberschlesien stammenden Dichter Joseph Freiherr von Eichendorff (1788-1857) benannt und wird seit 1956 vergeben.

Sprach-Pranger

"In touch with the future"

Werbespruch der im niedersächsischen Bad Salzdetfurth ansässigen Firma eoil, die unter anderem Pflanzenöltechnologien anbietet