© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 44/07 26. Oktober 2007

Zitate

"Unverständlich ist, daß eine Ministerin, die als Medizinerin auch ein wenig Entwicklungspsychologie gelernt haben sollte und einer Partei angehört, die den Schutz der Familie auf ihre Fahnen geschrieben hat, den kleinsten Kindern nicht den dauernden Schutz durch ihre Eltern garantieren will, sondern eher auf Fremdbetreuung setzt. Studie um Studie indes zeigt immer wieder, daß in den ersten 18 bis 24 Monaten die Eltern die wichtigsten Bindungspersonen sind. Warum nicht das viele gute Geld in die Schaffung sicher gebundener Kinder stecken, als sie in übervölkerten und personell unterversorgten Krippen zu verwahren."

Christine Brinck über Ursula von der Leyen im Politischen Feuilleton des Deutschlandradios vom 15. Oktober

 

"Eva Herman bekommt die ganze Härte des unheilbar gesunden Gewissens zu spüren. Aber wenn wirklich etwas passiert, wird banalisiert und marginalisiert. Für die meisten tagespolitischen Auseinandersetzungen in der Bundesrepublik gilt eine einfache Faustregel: je nichtiger der Anlaß, umso heftiger die Aufregung."

Henryk M. Broder, Publizist, in der Zürcher "Weltwoche" 42/07

 

"Dieses Land hat einen Präsidenten gewählt und wiedergewählt, dessen Unfähigkeit jenseits aller Ideologie atemberaubend war und bleibt; die Räder der US-Politik haben sich ohne großartige Kursänderung weitergedreht, obwohl die Regierung ein außenpolitisches Debakel sondergleichen anrichtete und einen aus der Gründerzeit der USA stammenden Konsens erledigte, wonach Demokratien Folter, Willkürhaft und Entführung niemals per Gesetz oder Präsidialdekret legitimieren sollten."

Thomas Klau, Kolumnist, in der "Financial Times Deutschland" vom 18. Oktober

 

"Die Begeisterung für Sprache muß schon im Kleinkindalter geweckt werden. Doch in den Familien wird heute viel zu wenig gemeinsam gesprochen, gelesen oder gesungen - welches Kind kennt heute noch den Text zu 'Der Mond ist aufgegangen'? Statt Büchern werden DVDs gekauft, Gesellschaftsspiele werden durch Computer ersetzt."

Edda Moser, Sopranistin, in der "Bild" vom 19. Oktober

 

"Die Friedensdividende, diese Götterspeise aus globalem Vertrauen und sinkenden Aufwendungen fürs Militär, ist aufgegessen. Die großen Machtblöcke stehen sich mißtrauisch gegenüber, Rüstungsprogramme haben Konjunktur. 'Das Ende der Geschichte' hatte Francis Fukuyama nach dem Kalten Krieg prognostiziert, weil die historische Systemkonkurrenz überwunden schien. Heute tritt die Welt wieder in die Sphäre der Geschichte ein - allerdings mit einem höheren Grad an Komplexität und Risiko."

Roland Tichy, Chefredakteur, in der "Wirtschaftswoche" 43/07

 

"Es sollte uns nicht überraschen, daß in Europas Städten Jugendliche heranwachsen, für die es selbstverständlich ist, daß Moralgesetze dem Eigeninteresse dienen. Für sie ist es völlig unvorstellbar, etwas für andere zu tun statt für sich selbst."

Roger Scruton, Philosoph, im konservativen US-Magazin "American Spectator" 10/07


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