© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 45/07 02. November 2007

Schluß mit lustig
von Detlef Kühn

Zuerst die schlechte Nachricht: In Berlin kam es am vergangenen Sonntag zu schweren Krawallen, an denen mehrere hundert Personen beteiligt waren, die sich untereinander und alle gemeinsam die Polizei bekämpften. Und nun die gute: Deutsche waren in den Kämpfen allenfalls auf der Seite der Polizei beteiligt. Ein "fremdenfeindlicher Hintergrund" kann Gott sei Dank ausgeschlossen werden. Bei den Tätern handelte es sich um Türken und Kurden.

Der Berliner Innensenator Körting (SPD) fand dennoch markige Worte. Die Täter müßten "mit der vollen Härte des Rechtsstaates rechnen". Dazu zählt er nicht nur strafrechtliche Verfolgung, sondern - schrecklich zu sagen - auch Ausweisungen. Solche Drohungen muß allerdings niemand ernst nehmen. Nur 15 Personen sind festgenommen worden, von denen drei immerhin dem Haftrichter vorgeführt werden sollten. Sie werden mutmaßlich festen Wohnsitz in und vielleicht sogar Pässe aus Deutschland besitzen, also nicht viel zu befürchten haben.

Die Deutschen bekommen indes die Folgen von Multikulti zu spüren. Jetzt ist Schluß mit lustig, dem permanenten Straßenfest, von dem die altlinken Gutmenschen in den vergangenen Jahrzehnten geträumt haben. Letzte Spuren dieser Illusion sind noch bei Körting zu spüren, wenn er Hoffnungen auf Gespräche mit türkischen und kurdischen Verbänden setzt. So naiv darf ein deutscher Innenminister nicht mehr sein. Der weltweite Bürgerkrieg hat Deutschland längst erreicht.


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