© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 46/07 09. November 2007

Meldungen

Sechs Verletzte nach Massenschlägerei

BERLIN. Bei einer Massenschlägerei auf dem Gelände eines Autohändlers in Berlin sind am vergangenen Freitag sechs Menschen unter anderem durch Messerstiche und Steinwürfe  verletzt worden. Bei den rund 150 Beteiligten handelte es sich hauptsächlich um Libanesen, Palästinenser und Südosteuropäer. Die Polizei, die mit 180 Mann vor Ort war und zahlreiche Personen festnahm, vermutet den Hintergrund der Auseinandersetzung, bei der nach verschiedenen Berichten auch Rettungskräfte angegriffen wurden, in Rivalitäten zwischen arabischen Großfamilien.

 

Schulanfänger: Mehr Einwandererkinder

Berlin. Der Anteil von Erstkläßlern mit Migrationshintergrund in Deutschland liegt laut Auskunft der Bundesregierung bei über 30 Prozent. Das geht aus einer schriftlichen Anfrage des sächsischen Bundestagsabgeordneten Henry Nitzsche (parteilos) hervor. Anlaß waren Äußerungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel während einer Veranstaltung im Oktober. Dabei hatte sie laut einer Nachrichtenagentur darauf hingewiesen, daß etwa die Hälfte der Schulanfänger in Deutschland über einen Migrationshintergrund verfüge. Die nun vorliegende Antwort betont jedoch, daß Merkel nur unvollständig wiedergegeben worden sei. Sie habe nicht von "Deutschland", sondern von "vielen Städten Deutschlands" gesprochen. Allerdings variieren die Zahlen laut dem 2006 gemeinsam von Bund und Ländern herausgegebenen Bericht "Bildung und Migration" teilweise erheblich. So verfügten in Hamburg 2005 bei der Altersgruppe unter 25 Jahren etwa 42 Prozent über einen Migrationshintergrund, in Bremen rund 41 Prozent, in Hessen und Berlin rund 36 Prozent. Zudem verfügten die Migranten laut dem Bericht in allen Altersklassen über ein deutlich niedrigeres Bildungsniveau als Deutsche.

 

Steinbach verteidigt Vertriebenenzentrum

Berlin. Die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen hat erneut die Notwendigkeit des in Berlin geplanten Zentrums gegen Vertreibungen unterstrichen. Unter den Vertriebenen gebe es die Sehnsucht nach Mitgefühl, Verständnis und Zuwendung, sagte Erika Steinbach der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Mehr als sechzig Jahre nach Kriegsende habe sich die Mehrheit der deutschen Heimatvertriebenen mit dem Status quo arrangiert. Steinbach äußerte sich auch zu der Forderung von Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD), sie nicht an dem geplanten Zentrum zu beteiligen. "Ich versuche immer, mich in andere Menschen hineinzuversetzen. Wolfgang Thierse ist sozialisiert in der DDR, und in der DDR waren Vertriebene im Westen Deutschlands allesamt Revanchisten", sagte Steinbach. "Vielleicht ist seine für mich unerklärbare Haltung so nachvollziehbar."


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