© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 47/07 16. November 2007

Meldungen

Stauffenberg-Museum in Bamberg geplant

BAMBERG. Im oberfränkischen Bamberg soll eine Gedenkstätte oder ein Museum für Claus Schenk Graf von Stauffenberg entstehen. Initiator des Vorhabens ist einem Bericht der Welt zufolge neben anderen Bürgern der 71jährige Kunst- und Antiquitätenhändler István Csonth. Der gebürtige Ungar will im zentral gelegenen Brückenrathaus einen multimedialen Ausstellungsraum schaffen. Dazu plante Csonth für den 15. November die Gründung eines Fördervereins "Widerstandsmuseum Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg in Bamberg". Unterstützt wird er dabei von Gerhard Rammel, einem der letzten noch lebenden ehemaligen Angehörigen des Reiterregiments 17. Bei diesen Bamberger Reitern begann Stauffenberg 1926 seine Militärlaufbahn. In der Domstadt heiratete der spätere Widerstandskämpfer auch seine Frau Nina, die noch bis kurz vor ihrem Tod 2006 in Bamberg lebte. In der Stadt tragen bereits eine Real- und eine Wirtschaftsschule sowie ein Platz Stauffenbergs Namen.

 

"Welt"-Literaturpeis für Daniel Kehlmann

BERLIN. Der in Wien lebende Schriftsteller Daniel Kehlmann (32) hat für seinen Roman "Die Vermessung der Welt" (Rowohlt, 2005) den mit 10.000 Euro dotierten Welt-Literaturpreis 2007 erhalten. Die Übergabe fand vergangenen Freitag im Rahmen eines festlichen Empfangs im Berliner Axel-Springer-Haus vor rund 300 geladenen Gästen aus Kultur, Medien und Wirtschaft statt. Die Laudatio hielt der Literaturkritiker Hellmuth Karasek. "Die 'Vermessung der Welt' ist ein meisterhafter Experimentalroman über Größe und Komik deutscher Kultur am Beispiel der beiden Naturwissenschaftler Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß, deren Biographien der Autor kunstvoll parallelisiert. Spielerisch führt Kehlmann den Leser in die Glanzzeit deutscher Klassik und Romantik", so die Begründung der Jury. Daniel Kehlmann ist der neunte Welt-Literaturpreisträger. Im Vorjahr erhielt Rüdiger Safranski die Auszeichnung. Der Preis erinnert an den Publizisten Willy Haas, der 1925 die "Literarische Welt" gründete.

 

Vorträge über Nicolás Gómez Dávila

BERLIN. Unter dem Titel "Kritiker der modernen Rationalität" findet am 5. Dezember in Berlin ein Vortrags- und Gesprächsabend über Nicolás Gómez Dávila statt. Der 1994 im Alter von 80 Jahren verstorbene kolumbianische Philosoph sah sich selbst als "Reaktionär", als Antipoden des Konservativen. Das Werk des Einzelgängers, um dessen Verbreitung er sich selbst nie kümmerte, besteht zum allergrößten Teil aus Tausenden von Aphorismen und Sentenzen von ungewöhnlicher Prägnanz. Es ist heute dank der editorischen Großtaten des Wiener Karolinger Verlages und einzelner Intellektueller wie Günter Maschke und Martin Mosebach auch auf deutsch gut erschlossen. Den zwei Vorträgen im Instituto Cervantes über Gómez Dávilas Metaphysik der Sinnlichkeit (Franco Volpi) sowie über seine und Nietzsches Demokratiekritik (Carlos B. Gutiérrez) folgt eine Lesung bislang unveröffentlichter Texte von Botho Strauß als Zeugnis der Rückwirkung Gómez Dávilas auf das europäische Geistesleben. Den Abschluß der zweisprachigen (Spanisch und Deutsch) Veranstaltung bildet ein Podiumsgespräch, an dem auch Till Kinzel und Fernando Savater teilnehmen; moderiert wird es von dem Feuilletonchef der Zeit, Jens Jessen. Beginn ist um 18 Uhr, der Eintritt ist frei. Internet: www.cervantes.de

 

Eichendorff

Der Morgen, das ist meine Freude!/ Da steig ich in stiller Stund/ Auf den höchsten Berg in die Weite,/ Grüß dich, Deutschland, aus Herzensgrund! - Mit diesen Zeilen endet das Gedicht "Heimweh" (1823) des oberschlesischen Dichters Joseph von Eichendorff. Zum 150. Todestag dieses zum Inbegriff deutscher Romantik gewordenen Lyrikers und Schriftstellers ("Aus dem Leben eines Taugenichts") am 26. November finden Sie in der nächsten JF-Ausgabe 48/07 einen kulturellen Schwerpunkt.

 

Sprach-Pranger

"Making professional cleaners"

Werbespruch des im badischen Sinsheim ansässigen Reinigungsmittel-Herstellers MPC - Markus Pingel Chemie


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