© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 48/07 23. November 2007

Kinderreport 2007
Prekäre Gebärfreude
von Doris Neujahr

Laut dem "Kinderreport Deutschland 2007" verdoppelt sich die Anzahl armer Kinder alle zehn Jahre. Gegenwärtig seien 2,5 Millionen Kinder von Armut betroffen, also jedes sechste. Vor 40 Jahren betraf das nur jedes 75. Kind. Der Bericht zeigt, daß die Informationsgesellschaft manipulativ ist. Zu unterscheiden sind nämlich die Eltern, die erst durch die Realisierung des Kinderwunsches unter die Armutsgrenze gerutscht sind, dem Nachwuchs aber Liebe und Fürsorge zukommen lassen. Sie verdienen es, finanziell bessergestellt zu werden.

Der Report bezeugt die überproportionale Gebärfreude des Prekariats, bei dem nicht Armut, sondern Verwahrlosung vorliegt. Die Sozialgesetze animieren es, Kinder in die Welt zu setzen, um via Kindergeld und Sozialleistungen den eigenen Lebensunterhalt aufzubessern. Seine moralische Verwahrlosung überträgt sich auf die Kinder und Kindeskinder, so daß die "Kinderarmut" explodiert.

Die Sozialleistungen werden von den Familien erbracht, die sich auch wegen sinkender Nettolöhne ihren Kinderwunsch nur teilweise erfüllen. Dadurch steigt der relative Anteil der "armen" (verwahrlosten) Kinder weiter. Es wäre viel gewonnen, wenn den Falschen die Gebärprämien und den Richtigen die Abgabenquote gekürzt würden - damit mehr Richtige veranlaßt werden, Kinder zu bekommen.


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