© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 49/07 30. November 2007

Meldungen

EU-Kundgebung für Ron Paul in Straßburg

WASHINGTON. Der libertäre US-Präsidentschaftsbewerber Ron Paul erhält immer mehr Unterstützung. Allein das Internetportal YouTube verzeichnet mittlerweile 60.000 Videos über den 72jährigen republikanischen Kongreßabgeordneten. Kürzlich erhielt seine Wahlkampagne an einem einzigen Tag 35.000 Spenden, insgesamt 4,3 Millionen Dollar. Die nächste Aktion ist für den 16. Dezember geplant, den Gedenktag der Boston Tea Party von 1773 (www.TeaParty07.com). Paul, der gegen den Irak-Krieg, Steuererhöhungen und den freiheitseinschränkenden "Patriot Act" stimmte, hat inzwischen weltweit Unterstützer gefunden. Ebenfalls am 16. Dezember soll eine Demonstration unter dem Motto "Die Ron Paul Revolution kommt nach Europa" vor dem Europaparlament in Straßburg stattfinden. Mehr über die "Straßburg Tea Party" unter: www.europe4ronpaul.blogspot.com

 

Irak: "Bismarck würde USA zum Abzug raten"

NEW HAVEN. Der aus England stammende Geostratege Paul M. Kennedy hat zu einem raschen US-Abzug aus dem Irak geraten. "Wenn man den großen Realpolitiker Otto von Bismarck zurückbringen und ihm die heutige Situation erklären würde, würde er fragen: Will Putin, daß sich die USA aus dem Irak zurückziehen, oder ist es in seinem Sinn, wenn Amerika im Irak feststeckt?" fragte der Historiker von der Yale-Universität im Wiener Profil. "Was wollen die Chinesen, die Inder oder gar der Iran?" Die Antwort sei: "Alle profitieren davon, daß die Amerikaner im Irak festgefahren sind", so Kennedy. "Wenn also Rußland, China und Indien die USA im Irak wollen, würde Bismarck den USA einen Abzug raten." Die Region müßte dann auch nicht zwangsläufig im Chaos versinken: "Nach einem Abzug sind die Araber gezwungen, sich zusammenzuraufen." Außerdem zeigten die USA "einige klassische Anzeichen der Überdehnung: Sie haben im Moment zu viele externe Verpflichtungen, gemessen an den bestehenden Mitteln und politischen Möglichkeiten", warnte der Ex-Berater des früheren US-Vizepräsidenten Al Gore.

 

Bischof Tökés zieht ins Europaparlament ein

BUKAREST. Bei den ersten Europawahlen in Rumänien ist die konservative PD mit 28,8 Prozent stärkste Kraft geworden. Die postkommunistische PSD kam auf 23,1 Prozent, die nationalliberale PNL auf 13,5 Prozent, die liberale PLD auf 7,8 Prozent und die Ungarn-Partei RMDSZ auf 5,5 Prozent. Die neue christlich-nationalpopulistische PNG-CD des Oligarchen George "Gigi" Becali (Besitzer des Fußballvereins Steaua Bukarest) scheiterte wie die rechte Großrumänien-Partei (PRM) an der Fünf-Prozent-Hürde. Der ungarisch-nationale Bischof László Tőkés zieht als Direktkandidat ins EU-Parlament ein.


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