© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 51/07 14. Dezember 2007

Meldungen

Deutschland bleibt Exportweltmeister

GENF/BERLIN. Deutschland bleibt auch 2007 Exportweltmeister vor China. Das geht aus dem "World Trade Report 2007" hervor, den die Welthandelsorganisation (WTO) vorige Woche in Genf vorgestellt hat. Die Zahlen beruhen zwar auf Daten für den Zeitraum Januar bis September 2007, die WTO rechnet aber nicht damit, daß sich an dieser Reihenfolge bis Jahresende noch etwas ändert. "Die vorläufigen Handelsdaten für dieses Jahr unterstreichen die weltweite Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft", erklärte Bernd Pfaffenbach, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium. "Hohe Qualität der Produkte und technologische Innovation sind ausschlaggebend für den deutschen Exporterfolg und zahlen sich letztlich aus. Hieran müssen wir auch in Zukunft anknüpfen." Laut den WTO-Zahlen steigerten sich die deutschen Güterexporte in den ersten drei Quartalen um 19 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 969 Milliarden Dollar. Die Importe stiegen nur 15 Prozent auf 969 Milliarden Dollar. 2006 trugen deutsche Exporte von Gütern etwa 39 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei.

 

Kritik an Beimischung von Biokraftstoffen

BERLIN. Die von der Bundesregierung geplante Erhöhung der Beimischungsgrenze von Bioäthanol von fünf auf zehn Prozent bei Benzin und die Erhöhung der Biodieselbeimischung auf sieben Prozent stößt auf Kritik. "Es ist zu befürchten, daß durch die begrenzten Anbauflächen in Deutschland die eingesetzte Biomasse zu einem Großteil durch Importe gedeckt werden muß", warnte Peter Hahn vom Deutschen Brauer-Bund. Eine neue Abhängigkeit von Lebensmittelimporten würde die Folge sein. "Bei einem Ersatz herkömmlicher Kraftstoffe durch einen Mix aus heimischen und importierten Biokraftstoffen von 5,75 Prozent sinkt die Menge an fossilem Kohlenstoff, der entlang der gesamten Energiekette aufgewendet werden muß, gerade einmal um 3,5 Prozent, wenn man von der enormen Bedeutung der Entwaldung absieht", erläuterte Manfred Weizbauer vom Verband Deutscher Mühlen. Pro Tonne vermiedenem CO2 müßten bei Biodiesel 220 Euro, bei Bioäthanol (aus Zuckerrüben, Mais, Weizen) rund 250 Euro aufgewendet werden.

 

Ein Hektar Wald bindet zehn Tonnen Klimagas

MÜNCHEN. Die nachhaltige Nutzung der heimischen Wälder und eine daraus resultierende verstärkte Verwendung des Bau- und Werkstoffs Holz könnte einen gewichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. "Nach dem Energiesparen liegt in der Nutzung von Wald und Holz die zweitwichtigste Möglichkeit zur direkten Einflußnahme auf den Klimawandel", erklärte Reinhard Mosandl, Inhaber des Lehrstuhls für Waldbau an der TU München. Jeder Baum filtere täglich große Mengen des klimaschädlichen CO2 aus der Atmosphäre und lagert den enthaltenen Kohlenstoff in seiner Biomasse ein. "Waldbauliche Maßnahmen können das Ausmaß und die Geschwindigkeit des Klimawandels begrenzen", so Mosandl. "Allein ein Hektar Wald speichert unter den heimischen Bedingungen etwa zehn Tonnen CO2 im Jahr." Holz könnte zahlreiche Materialien ersetzen, bei deren Herstellung bislang große Mengen CO2 emittiert werden.

 

Zahl der Woche

Auf 27 Milliarden Euro im Jahr beziffert der Normenkontrollrat der Bundesregierung die Verwaltungskosten, die der deutschen Wirtschaft durch gesetzliche Bestimmungen entstehen. Allein die Pflicht zur Aufbewahrung von Rechnungen schlägt mit 6,2 Milliarden Euro zu Buche. (Quelle: IW Köln)


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