© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  04/08 18. Januar 2008

Meldungen

DIW: Ölknappheit kann schon 2020 auftreten

BERLIN. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat die Kritik des Wirtschaftsweisen Wolfgang Wiegard an seiner jüngsten Ölpreisprognose zurückgewiesen. Das DIW hatte einen Preis von 200 Dollar pro Barrel im kommenden Jahrzehnt für nicht ausgeschlossen gehalten (JF 3/08). "Es ist durchaus der Job von Wirtschaftsforschern, hierzu Stellung zu nehmen - entscheidend ist, daß die entsprechenden Szenarien nachvollziehbar und plausibel sind", erklärte DIW-Sprecher Carel Mohn. Es komme aber nicht auf die Magie einzelner Zahlen an, sondern auf die Frage, "wie sich die deutsche und europäische Energiepolitik schon heute auf mehr Knappheit und steigende Energiepreise einstellen kann und muß". Eine Ölknappheit könne schon 2020 auftreten. "Öl ist zwar derzeit noch nicht knapp, wird es aber werden - aufgrund der rasant steigenden Nachfrage in den Schwellenländern", erklärte DIW-Energieexpertin Claudia Kemfert. Ohne eine "Weg-vom-Öl-Strategie" machten sich die Volkswirtschaften allzu abhängig von Lieferunterbrechungen und Preissteigerungen. Der Regensburger Ökonom Wiegard hatte die DIW-Ölpreisprognosen als "kaum mehr als eine gehobene Form der Kaffeesatzleserei" bezeichnet.

 

Musterverfahren gegen neue Pendlerpauschale

MÜNCHEN. Anläßlich des Beginns eines Musterverfahren gegen die Kürzung der Pendlerpauschale vor dem Bundesfinanzhof in München hat der Bund der Steuerzahler (BdSt) erneut die Verfassungswidrigkeit der Neuregelung betont. Dies sei eine willkürliche Beschränkung des Werbungskostenabzugs. So werde das Prinzip der Besteuerung nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit verletzt. "Wir sind zuversichtlich, daß der Bundesfinanzhof diese Frage dem Bundesverfassungsgericht zur Prüfung vorlegen wird und das Bundesverfassungsgericht diese Regelung kassieren wird", erklärte BdSt-Bundesgeschäftsführer Reiner Holznagel. Vielmehr sei in Anbetracht der gestiegenen Kosten eine Erhöhung der Pauschale angebracht. Seit 2007 kann für Fahrten zwischen Wohn- und Arbeitsort die Entfernungspauschale in Höhe von 30 Cent je Entfernungskilometer erst ab dem 21. Kilometer geltend gemacht werden.

 

China: Neuer Erfolg in der Gentechnologie

HARBIN. Chinesischen Forschern ist ein weiterer Durchbruch in der Gentechnologie gelungen. Wissenschaftler der Agraruniversität Nordost in Harbin (Mandschurei) haben ein genverändertes Schwein dazu gebracht, das im Dunkeln grün leuchtet, nun selbst fluoreszierende Ferkel zu werfen. Die von einem normalen Eber befruchtete Gen-Sau warf elf Ferkel, von denen zwei die Eigenschaft geerbt haben. Der Sau und zwei anderen Schweinen war im Dezember 2006 kurz vor ihrer Geburt ein fluoreszierendes Protein gespritzt worden. Bei den nun geborenen Ferkeln leuchten der Rüssel, das Maul und die Zunge grün, wenn sie ultravioletten Strahlen ausgesetzt sind. "Das zeigt, das die Technologie, genetisch veränderte Schweine durch Zellkernübertragung zu produzieren, ausgereift ist", erklärte der Genexperte Liu Zhonghua. Das Experiment diente der Beobachtung der Entwicklung von Gewebe von aus Stammzellen gewonnenen Organen.

 

Zahl der Woche

75 Jahre lang bleiben die Abdrücke aller zehn Finger von Ausländern gespeichert, die in diesem Jahr in die USA einreisen. Bereits seit Januar 2004 wurden bei der Einreise die Abdrücke der beiden Zeigefinger per Scanner erfaßt. Außerdem werden Einreisenden noch fotografiert.

(Quelle: US-Homeland Security)

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