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© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 04/08 18. Januar 2008
Hochbrisante Gedankenspiele auf Arte: Was wäre, wenn die
UN-Generalversammlung die Grenzen aufhebt? Das von der EU propagierte "Europa ohne Grenzen" wird zunehmend größer. 24 Staaten gehören derzeit zum sogenannten Schengen-Raum, weitere werden alsbald folgen. Doch ist das Großprojekt des Kontinents, Waren, Kapital, Personen und Dienstleistungen grenzenlos zirkulieren zu lassen, überhaupt wirtschaftspolitisch sinnvoll? Skepsis zumindest ist angebracht, vor allem dann, wenn man die Unternehmung einmal aufs Ganze hochrechnet, wie es Arte in einer Fernsehfiktion unternimmt. Der Themenabend "Welt ohne Grenzen" fingiert ein Ereignis von wahrhaft globaler Tragweite: Nach jahrelangen Debatten will die UN-Generalversammlung eine Resolution verabschieden, die die weltweite Öffnung aller Grenzen und die Abschaffung der Visumpflicht vorsieht. 128 von 191 Stimmen sind dafür erforderlich. Arte ist gut eineinhalb Stunden vor Beginn der Abstimmung an allen wichtigen Schauplätzen des Geschehens "live" dabei. Korrespondenten sprechen in New York mit UN-Vertretern, berichten aus Tanger, wo Tausende afrikanische Immigranten auf die Öffnung der Grenzen warten. In Bombay fiebert man der Liberalisierung des Arbeitsmarkts entgegen, und an der amerikanisch-mexikanischen Grenze wollen Einheiten der U. S. Army eine mögliche Grenzöffnung mit allen Mitteln verhindern. Zudem gibt es Live-Schaltungen nach Vancouver und Berlin, wo die Abstimmung vor allem mit Skepsis und tiefer Sorge betrachtet wird. Reportagen klären über die möglichen Folgen einer "Welt ohne Grenzen" auf. Im Fokus des medialen Interesses stehen vor allem Themen wie Sicherheit, demographische Entwicklung, politische Integration und Gesundheitswesen. Ausgewiesene Experten im Studio lassen sich auf das fingierte Gedankenspiel des Senders ein, scheuen keine Kontroversen und fachsimpeln über ein gar nicht so abwegiges Zukunftsszenario. |