© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  05/08 25. Januar 2008

Meldungen

Serbien: Nationalist gegen Sozialdemokrat

BELGRAD. Der serbische Oppositionsführer Tomislav Nikolić von der ultranationalen SRS hat am Sonntag mit 39,4 Prozent die erste Runde der Präsidentschaftswahlen gewonnen. Der von EU, Nato und den USA favorisierte Amtsinhaber Boris Tadić von der sozialdemokratischen DS kam nur auf 35,4 Prozent. Auf Rang drei landete mit 7,6 Prozent Velimir Ilić, der von Premier Vojislav Koštunica unterstützt wurde. Platz vier erreichte mit 6 Prozent Milutin Mrkonjić von der sozialistischen SPS des verstorbenen Ex-Präsidenten Slobodan Milošević. Der Chef der liberaldemokratischen LDP, Čedomir Jovanović, bekam 5,6 Prozent, der Kandidat der ungarischen Minderheit in der Vojvodina, István Pásztor, 2,7 Prozent. Für die Stichwahl am 3. Februar kann Tadić auf Unterstützung aus dem Westen rechnen. So soll das Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen (SAA) mit der EU am 28. Januar unterzeichnet werden. Nikolić strebt eine engere Anbindung an Rußland an.

 

Sonderzug für die EU-Nomenklatura geplant

BRÜSSEL. Frankreich will anläßlich der Übernahme der EU-Präsidentschaft im Juli dieses Jahres einen Sonderzug zwischen Brüssel und Straßburg einsetzen, der ausschließlich für Parlamentarier und Eurokraten gedacht ist. Die französische Regierung hat bereits Verhandlungen mit der Thalys-Gesellschaft aufgenommen, um den Europaparlamentariern eine Expreßverbindung in dreieinhalb Stunden von Brüssel nach Straßburg anzubieten. Hauptgrund für den Plan ist die monatliche Vollversammlung des Straßburger EU-Parlaments. Der Zuglauf soll von Straßburg via Roissy (Flughafen Charles-de-Gaulle) bei Paris nach Brüssel gehen. Der Thalys-Zug soll vom Europaparlament angemietet werden und montags und donnerstags verkehren.

 

Mehr Ausweisungen von illegalen Einwanderern

PARIS. Die Zahl der illegalen Einwanderer in Frankreich ist 2007 durch stärkere Ausweisungen und Fahndung nach Schwarzarbeitern um sechs Prozent zurückgegangen. "Erstmals seit einer Generation ist die Zahl der Illegalen, die man gewöhnlich auf 200.000 bis 400.000 schätzt, gesunken", erklärte Einwanderungsminister Brice Hortefeux im Figaro Magazine. Voriges Jahr seien 1.564 Firmen ermittelt worden, die Illegale beschäftigt hätten, 45 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der entdeckten ausländischen Schwarzarbeiter sei um 46 Prozent auf 2.772 gestiegen. 23.200 illegale Einwanderer seien abgeschoben und 26.500 an der Einreise gehindert worden. 4.600 Ausländer seien mit Rückkehrhilfen zur Ausreise gebracht worden.

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