© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  07/08 08. Februar 2008

Blick in die Medien
Gutmenschen
Ronald Gläser

Wenn unsere Politiker übereinander reden, wird es komisch, meistens sogar niederträchtig. Hessens SPD-Frontfrau Andrea Ypsilanti und der hessische FDP-Chef Jörg-Uwe Hahn saßen gleich nach der Wahl zusammen im Flugzeug, haben aber kein Wort miteinander gesprochen. Wenig später verkündet Ypsilanti auf einer Pressekonferenz: Ich lade die FDP zu Gesprächen ein. Warum hat sie das nicht gleich selbst gemacht? Weniger harmlos ist der offene Brief von Ole von Beust und Co. in der Hamburger Zeit. Seelenruhig hat der Hamburger Bürgermeister abgewartet, bis der Wahlkampf in Hessen gelaufen war. Dann hat er gesehen: So kann ich meine Bürgerschaftswahl auch nicht gewinnen. Prompt distanzierte er sich über semantische Umwege gemeinsam mit anderen linken Unionsfreunden wie Rita Süssmuth und Armin Laschet (NRW-Ausländerminister) von Parteifreund Koch. Wir können uns getrost zurücklehnen und davon ausgehen, daß von Beust selbst die Migrantengewalt als Wahlkampfschlager "entdeckt" und Kochs Wahlkampfstil eins zu eins umgesetzt  hätte, wenn dies erfolgversprechend gewesen wäre.

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