© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  08/08 15. Februar 2008

Meldungen

Streit um Seminar zur Homosexualität

BERLIN. Die Kontroverse um ein abgesagtes Seminar zur Homosexualität beim christlichen Jugendkongreß "Christival" hat sich verschärft. Der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Jürgen Werth, wies die Kritik des grünen Bundestagsabgeordneten Volker Beck an dem Seminar "Homosexualität verstehen - Chance zur Veränderung" zurück. Nach biblischer Aussage sei die praktizierte Homosexualität eine "Zielverfehlung" und könne daher keine "Schöpfungsvariante" sein, sagte er der Mitteldeutschen Kir­chenzeitung. Nicht das "Christival" verstoße gegen den Minderheitenschutz, sondern die von Beck initiierte Kampagne. Beck hatte Anfang Januar gegen das Seminar protestiert, das daraufhin aus dem Programm des Kongresses genommen wurde, der vom 30. April bis 4. Mai in Bremen stattfindet. Die Grünen hatte zudem eine Anfrage an die Bundesregierung gerichtet, weil nach ihrer Einschätzung "christlich-fundamentalistische Gruppen" versuchten, Lesben und Schwule "mit pseudowissenschaftlichen 'Therapien' von ihrer Homosexualität zu 'heilen'".

 

"Deutsche müssen bereit sein zu töten"

Hamburg. Der Kommandeur der norwegischen schnellen Eingreiftruppe in Afghanistan, Oberstleutnant Kjell Inge Baekken, hat von den Soldaten der Bundeswehr die Bereitschaft gefordert, zu töten, wenn es die Situation verlange. Die Eingreiftruppe, die ab dem Sommer von Deutschland gestellt wird, sei die Lebensversicherung für die Isaf-Stützpunkte in Nord­afghanistan, sagte Baekken dem Stern: "Die Soldaten dort müssen sicher sein können: Wenn es brenzlig wird, dann kommen die Deutschen und hauen uns raus." Die Bundeswehrsoldaten müßten sich bewußt sein, daß der Einsatz sie das Leben kosten könne. Für die schnelle Eingreiftruppe genüge es nicht, nur zu schießen, wenn sie angegriffen werden, "sie müssen schon auf feindliche Absichten reagieren können".

 

Pro Deutschland nicht rechtsextrem

Hamburg. Der Hamburger Verfassungsschutz darf die Bürgerbewegung Pro Deutschland nicht mehr als rechtsextrem bezeichnen. Das hat das Verwaltungsgericht Hamburg in der vergangenen Woche entschieden. Die Einstufung von Pro Deutschland als "rechtsextremistisch" im Verfassungsschutzbericht 2005 war dem Urteil zufolge rechtswidrig. Der Verfassungsschutz darf den Bericht nur noch verbreiten, wenn die beanstandeten Passagen geschwärzt werden, und muß im nächsten Bericht darauf hinweisen, daß die Einordnung von Pro Deutschland als rechtsextremistisch falsch war. Der Vorsitzende von Pro Deutschland, Manfred Rouhs, mißt dem Urteil eine strategische Bedeutung zu: "Die etablierten Parteien fürchten nichts so sehr wie eine zukunftsorientierte, demokratisch legitimierte patriotische Opposition."

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