© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  08/08 15. Februar 2008

Fremd im eigenen Land
"Ich bin deutsch"
Curd-Torsten Weick

Von Null auf Sieben. Fler reitet mit seinem neuesten Album "Fremd im eigenen Land" erfolgreich die "Deutsche Welle": jene schwarzrotgoldene Welle, mit der er schon im Sommer 2005 für Furore und Entsetzen sorgte. Schwarz-Rot-Gold, Patriotismus und zuviel "deutsch" - das stieß so manchem bitter auf. Doch das stört den Aggro-Berlin-Rapper Fler (bürgerlich: Patrick Losensky) heute wenig. Im Gegenteil. "Ich bin deutsch. Bin drauf stolz", sprechsingt er auf seiner Singleauskopplung "Deutscha Bad Boy" und schaffte auch ohne große Unterstützung von MTV-Videorotationen den Sprung in die deutschen Media Control Charts. "Wir hatten auch schon im Vorfeld das Problem, das Video bei MTV einzureichen. Es hieß, dort ist eine Waffe zuviel und warum fällt das Wort 'deutsch' so oft?" erklärte Fler nun im Hip-Hop-Medium MZEE.com und legte die Finger auf die Wunde: "Komischerweise haben nur Deutsche ein Problem mit dem Song." Und überhaupt, so resümiert der 25jährige Berliner die Malaise in der Bild, habe man es als Deutscher in diesem Land nicht leicht: "Massiv, Bushido und wie sie alle heißen, dürfen ihre Nationalität nach außen tragen. Wenn ich das mache, heißt es gleich, ich bin ein Nazi, obwohl ich es nicht bin - das kann ich nicht oft genug sagen."

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