© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  09/08 22. Februar 2008

Meldungen

Ludwigshafen: Keine Hinweise auf Anschlag

Ludwigshafen. Im Fall der Brandkatastrophe in Ludwigshafen, bei der Anfang Februar neun Türken ums Leben gekommen sind, haben sich bislang keine Hinweise auf einen fremdenfeindlichen Anschlag ergeben. Als sicher gilt laut einem Bericht des Focus, daß das Feuer im Keller ausgebrochen sei. Diese Erkenntnis entwerte die widersprüchlichen Aussagen zweier Mädchen, die beobachtet haben wollen, wie ein Mann im Hausflur Feuer gelegt hat. In den Mittelpunkt der Ermittlungen ist unterdessen die Elektrik des Hauses geraten. "Die elektrischen Leitungen in dem 110 Jahre alten Backsteinbau entsprachen dem Standard von 1898", zitiert der Focus einen Kriminalbeamten. Da die maroden Leitungen für den Brand verantwortlich sein könnten, haben die Behörden Gutachten zur Elektrik in Auftrag gegeben, heißt es in dem Bericht. Zudem habe sich im Keller leicht entflammbarer Hausmüll gestapelt. Das Magazin berichtet zudem von Zeugenaussagen, nach denen im Keller Strom abgezapft worden sei. Für Brandstiftung oder den Einsatz von Brandbeschleunigern gebe es bisher keine Hinweise.

 

Ausländer bleiben im Schnitt 17,7 Jahre

Wiesbaden. In Deutschland leben rund 6,74 Millionen Menschen, die ausschließlich eine ausländische Staatsangehörigkeit besitzen. Das geht nach Angaben des Statistischen Bundesamtes aus den Zahlen des Ausländerzentralregisters (AZR) für das vergangene Jahr hervor. Das AZR erfaßt nur Ausländer, die sich dauerhaft in Deutschland aufhalten. Daher ist die Gesamtzahl der Ausländer in Deutschland höher als im AZR verzeichnet. Ende 2007 betrug die durchschnittliche Aufenthaltsdauer aller Ausländer in Deutschland 17,7 Jahre, 35 Prozent der ausländischen Bevölkerung wohnen mehr als 20 Jahre hier. Über 70 Prozent (4,8 Millionen) halten sich den Angaben zufolge mindestens acht Jahre hier auf und haben damit die notwendige Aufenthaltsdauer für eine Einbürgerung erreicht. Die wichtigsten Herkunftsländer der Ausländer in Deutschland sind die Türkei (25 Prozent), Italien (acht Prozent) sowie Polen (sechs Prozent). Hier geboren wurden 1,3 Million der im Ausländerzentralregister registrierten Einwanderer. Der Anteil der Personen mit türkischer Staatsangehörigkeit liegt in dieser Gruppe mit 34 Prozent deutlich höher als bei den Ausländern insgesamt, teilten die Statistiker mit.

 

Weniger qualifizierte Einwanderer

Berlin. Deutschland ist für hochqualifizierte Ausländer offenbar wenig attraktiv. Das geht laut einem Bericht des Spiegel aus Angaben des Bundesarbeitsministeriums hervor. Demnach kamen im vorigen Jahr 23.400 Menschen aus Nicht-EU-Staaten nach Deutschland, um hier zu arbeiten. Das sind ein Drittel weniger als noch 2006. Gleichzeitig kamen weniger ausländische Hochschüler ins Land. Die Zahl junger Nicht-EU-Bürger, die ein Studium aufnahmen oder einen Sprachkurs besuchten, sei um etwa 3.000 auf etwa 31.400 gesunken.

 

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