© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  10/08 29. Februar 2008

Meldungen

China fördert erstmals mehr Gold als Südafrika

PEKING/PRETORIA. China hat Südafrika im vergangenen Jahr von seinem Spitzenplatz als weltweit größter Goldproduzent verdrängt. Laut einer Untersuchung des Londoner Analysehauses GFMS hat China im Jahr 2007 insgesamt 276 Tonnen Gold erzeugt, Südafrika dagegen nur 272 Tonnen. 2006 lag die Goldförderung in Südafrika noch bei knapp 275 Tonnen. Seit 1905 hatte der Kap-Staat ununterbrochen den Spitzenplatz als weltweit größter Goldproduzent inne. Wegen des unaufhörlich steigenden Goldpreises sollen in den kommenden Jahren nun bereits stillgelegte südafrikanische Minen wieder aktiviert werden. Im Januar war der Preis für das Edelmetall an der in New Yorker Börse erstmals über die Marke von 900 Dollar gestiegen. Analysten halten eine Anstieg auf 1.000 Dollar inzwischen für denkbar. 1970 war eine Feinunze Gold (31,1 Gramm) noch für knapp 36 Dollar zu haben.

 

Biomasse-Nutzung hat auch Nebenwirkungen

KÖLN. Die zunehmende Nutzung von Biomasse ist mit erheblichen negativen Nebenwirkungen verbunden. Energiebauern und andere Anlagenbetreiber hätten 2006 für Strom aus organischem Material Einspeisevergütungen von über 1,3 Milliarden Euro erhalten - fast 70 Prozent mehr als 2005. Binnen vier Jahren sei das ein Plus von nahezu 500 Prozent, heißt es in einer Untersuchung des Ökonomen Hubertus Bardt, die in der jüngsten Ausgabe der Vierteljahreszeitschrift IW-Trends (1/08) erschien. Aber wenn tro­pische Regenwälder gerodet werden, um Fläche für den Anbau von Zuckerrohr zur Biospriterzeugung zu gewinnen, und wenn Palmöl aus Indonesien um den halben Globus verschifft wird, um in Deutschland verfeuert zu werden, dann verkehrt sich der ökologische Vorteil der Biomasse - ihre günstige CO2-Bilanz - nahezu ins Gegenteil, warnt Bardt. Die höhere Nachfrage nach dem Bioenergieträger Holz lasse dessen Preis steigen. Aber vom Industrieholz werde ein Viertel für die Papierherstellung verwendet. Papierfabriken hätten darunter doppelt zu leiden, denn sie seien zusätzlich den steigenden Energiekosten ausgesetzt, erläutert Brandt.

 

Telefonklingeln hilft dem Naturschutz

BERLIN. Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) bieten jetzt E-Postkarten mit Naturmotiv und Vogelstimmen als Geschenkidee an. Für eine Spende von mindestens 15 Euro für ein Nabu-Naturschutzprojekt gibt es ein E-Postkarten-Motiv mit Gesang sowie drei Klingeltöne für das Mobiltelefon zum Herunterladen. Die Gelder fließen in Projekte wie "Willkommen Wolf!" oder den Schutz des Arabuko-Sokoke-Waldes, eines der letzten großen Küstenwälder Ostafrikas. Partner der Internetseite www.nature-rings.de ist das Tierstimmenarchiv der Berliner Humboldt-Universität, das über 110.000 Tiertonaufnahmen aus aller Welt besitzt.

 

Zahl der Woche

Auf 1,14 Billionen Euro kletterte 2007 der Wert der aus Deutschland ins Ausland verkauften Waren und Dienstleistungen - ein Plus von 8,3 Prozent im Vergleich zu 2006. Drei Viertel aller Exportwaren wurden nach Europa geliefert. Die Ausfuhren in die USA und nach Japan waren rückläufig. (Quelle: Deutsche Bundesbank)

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