© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  11/08 07. März 2008

Meldungen

Leipzig stellt Karl-Marx-Relief auf

Leipzig. Die Universität Leipzig und das sächsische Wissenschaftsministerium haben nach wochenlangem Streit beschlossen, ein bislang eingelagertes Karl-Marx-Relief wieder aufzustellen. Als künftigen Standort des 33 Tonnen schweren Kunstwerks des Bildhauers Klaus Schwabe wurde der Sportcampus der Universität festgelegt. Das Relief war nach der Sprengung der gotischen Paulinerkirche 1968 an der Fassade eines neuerrichteten Universitätsgebäudes im Stadtzentrum an der Stelle des Ostgiebels der zerstörten Kirche angebracht worden. Beim Abriß des Gebäudes 2006 war das Kunstwerk eingelagert worden. "Das Marx-Relief ist ein zeitgeschichtliches Dokument, mit dem man sich aktiv auseinandersetzen muß. Die Aufstellung am Campus Jahnallee entspreche diesem Anliegen", sagte der Rektor der Universität, Franz Häuser. Eine Informationstafel werde über das Relief aufklären und es in seinen zeitlichen Kontext einordnen. Gegen die Wiederaufstellung des Reliefs, für die rund 300.000 Euro veranschlagt werden, hatten sich unter anderem der Schriftsteller Erich Loest und der Dirigent Kurt Masur ausgesprochen. Loest hatte in einem offenen Brief vorgeschlagen, über den Verbleib des Kunstwerkes erst zu entscheiden, wenn "Täter und Opfer" tot seien.

 

20.000 Anträge auf Opferrente bewilligt

BERLIN. Seit Einführung der Opferrente für Leidtragende des SED-Regimes sind bislang 20.000 Anträge bewilligt worden. Einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa zufolge sind in den östlichen Bundesländern einschließlich Berlin insgesamt 44.600 Anträge auf Zahlung einer Pension gestellt. Die meisten Anträge (11.000) seien in Sachsen gestellt worden, gefolgt von Berlin, wo knapp 8.700 Menschen eine Opferrente beantragt haben. Nach dem Gesetz, das Ende August 2007 in Kraft getreten ist, erhalten ehemalige politische Häftlinge monatlich 250 Euro, wenn sie mindestens sechs Monate in einem DDR-Gefängnis inhaftiert waren und finanziell bedürftig sind (JF 24/07). Anspruch auf die  Opferrente, für die der Staat nach Angaben des Bundesfinanzministeriums jährlich 120 bis 130 Millionen Euro zur Verfügung stellen muß, haben schätzungsweise 42.000 Betroffene. Von seiten der Opferverbände hieß es, viele hochbetagte Opfer hätten die Befürchtung, nicht mehr in den Genuß der Rente zu kommen.

 

Blick Voraus

7. und 8. März : Friedenskongreß von Bündnis 90/Die Grünen unter dem Motto "Konflikte erkennen. Frieden bewegen" in Berlin

7. bis 9. März: Bundeskongreß der Katholischen Elternschaft Deutschlands in Augsburg

10. und 11. März: Kommandeurstagung der Bundeswehr in Berlin

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