© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  12/08 14. März 2008

Meldungen

Totenbuch für Sachsenhausen

Oranienburg.  Hunger und Tuberkulose waren die häufigste Todesursache in dem von den Sowjets weiterbetriebenen Konzentrationslager Sachsenhausen. Das ist das Ergebnis einer in der vergangenen Woche vorgestellten wissenschaftlichen Untersuchung über die Opfer des sogenannten Speziallagers, das von der Sowjetunion in den Jahren von 1945 bis 1950 betrieben wurde. Nach Angaben des Direktors der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Günter Morsch, konnten die Wissenschaftler bei der Auswertung sowjetischer Dokumente namentlich 11.900 Todesopfer identifizieren und in einem sogenannten Totenbuch dokumentieren. Dies entspräche den bisherigen Schätzungen, daß von den rund 60.000 Häftlingen des Speziallagers zwischen 1945 und 1950 rund 12.000 ums Leben gekommen seien. Die meisten Opfer gab es der Untersuchung zufolge mit 4.700 Toten im Jahr 1947. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr, in dem etwa 2.300 Häftlinge ums Leben kamen, sei auf eine Herabsetzung der Essensration Ende 1946 zurückzuführen. Zusammen mit dem Suchdienst des Roten Kreuzes hatte die Gedenkstätte Sachsenhausen seit 2005 an dem Totenbuch gearbeitet. Sachsenhausen war das größte von den Sowjets in Mittedeutschland betriebene Konzentrationslager.

 

Luftwaffe fehlen immer mehr Piloten

Hamburg. Der deutschen Luftwaffe gehen die Piloten aus. In den Kampf- und Transportgeschwadern fehlen 20 bis 30 Prozent der Besatzungen, berichtet der Spiegel. Aus Mangel an Geld für Treibstoff und Reparaturen seien die Flugstunden für die Piloten drastisch gekürzt worden. Beim Ausbildungsgeschwader für den Eurofighter in Laage bei Rostock könnten selbst die Fluglehrer nur noch 70 Stunden jährlich fliegen. Das reiche nur noch zum Erhalt der Pilotenlizenz, die Nato fordert 180 Stunden. Mittlerweile haben bereits mehrere Piloten den Dienst quittiert, berichtet das Magazin. Vor allem attraktive Angebote aus der expandierenden zivilen Luftfahrt erleichtern den Luftwaffen-Piloten offenbar diesen Schritt. Um den Aderlaß zu beenden, lasse Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) ein Notprogramm entwickeln. Unter anderem sei vorgesehen, Piloten eine Prämie von 20.000 Euro zu zahlen, wenn sie ihre Dienstzeit um zwei Jahre verlängern.

 

Blick Voraus

14. und 15. März: Landesparteitag von Bündnis 90/Die Grünen Sachsen in Dresden

14. bis 16. März: Bundeskongreß der Jungen Liberalen in Braunschweig

16. bis 19. März: Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft zum Thema "Kulturen der Bildung" in Dresden

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