© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  12/08 14. März 2008

Meldungen

Tarifforderungen sind Gefahr für Arbeitsplätze

MÜNCHEN. Das Münchner Ifo-Institut befürchtet, daß die derzeitigen Tarifforderungen zu weiterem Arbeitsplatzabbau führen können. "Man kann es ja verstehen, daß die Gewerkschaften 2008 endlich wieder zulangen wollen: Sie waren einige Jahre lang tatsächlich bescheiden", erklärte Ifo-Chef Hans-Werner Sinn in der Wirtschaftswoche. "Doch sollten sich alle Beteiligten genau überlegen, was sie aufs Spiel setzen. Gerade weil die Lohnpolitik der letzten Jahre durch einen Kurs der Bescheidenheit geprägt war, ist es Deutschland gelungen, endlich wieder mehr Beschäftigung zu schaffen", so Sinn. "Seit den Zeiten von Willy Brandt ist dies der erste Konjunkturaufschwung, bei dem die Arbeitslosigkeit so weit zurückging, wie sie in der vorangehenden Flaute angestiegen war. Bislang hatte die Sockelarbeitslosigkeit von Boom zu Boom um 800.000 Personen zugenommen." Die "maßlosen Lohnabschlüsse" zwischen 1970 und 2000 hätten die westdeutschen Arbeitskosten im verarbeitenden Gewerbe zu den höchsten der Welt gemacht. "Danach hat sich die Situation zwar wieder etwas entspannt. Aber noch immer liegt Deutschland an dritter Stelle aller Länder und mit großem Abstand an erster Stelle unter den größeren Industrieländern", so der Ifo-Chef.

 

Umweltbundesamt für effizientere IT-Geräte

DESSAU. Anläßlich der Computermesse CeBIT hat das Umweltbundesamt (UBA) den steigenden Energieverbrauch der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) kritisiert. "Die Hersteller müssen effizientere Geräte anbieten und die Verbraucherinnen und Verbraucher umfassend informieren. Dann können diese die Energieeffizienz bei ihren Kaufentscheidungen auch berücksichtigen - das schont Umwelt und Geldbeutel", erklärte UBA-Präsident Andreas Troge. In Deutschland liege der auf die IKT und die Unterhaltungselektronik entfallende Strombedarf derzeit bei ungefähr acht Prozent des gesamten Stromverbrauchs. Zudem sei die Branche weltweit für etwa zwei Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Ein wichtiges Orientierungsinstrument hierbei sei das Siegel "Blauer Engel" für umweltschonende Geräte. Wichtig sei auch die Schonung natürlicher Rohstoffressourcen: "Allein in Deutschland liegen mehrere Millionen nicht mehr genutzter Mobiltelefone in den Schubladen und damit beträchtliche Werte an Edelmetallen. Diese müssen wir verstärkt recyclen", so Troge.

 

Unterschriftenaktion für Ampelkennzeichnung

BERLIN. Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch hat eine Unterschriftenaktion für die EU-weite Ampelkennzeichnung von Lebensmitteln nach britischem Vorbild gestartet. Die Farben Rot ("Nur ab und zu essen"), Gelb und Grün ("Eine gesunde Wahl") ermöglichten den Verbrauchern beim Einkauf einen schnellen Vergleich der Gehalte an Fett, gesättigten Fettsäuren, Zucker und Salz. Mehr im Internet unter www.foodwatch.de

 

Zahl der Woche

In zweieinhalb Stunden konnte man vor 70 Jahren mit der Reichsbahn von Berlin ins 350 Kilometer entfernte Breslau fahren. Mit der Bahn AG dauert die Reise derzeit mehr als drei Stunden länger. Voraussichtlich zur Fußball-WM 2012 in Polen soll die Reisezeit auf etwa drei Stunden sinken. (Quelle: IHK Berlin, DB AG)

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