© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  12/08 14. März 2008

Leserbriefe

Zu: "Beschimpft, bedroht, verletzt" von Christian Rudolf, JF 10/08

Beste Hilfe ist der Wahlzettel

Dieser Bericht macht betroffen und wütend! Zugleich mit dem Ruck nach links wird in Deutschland einem Teil der Bevölkerung das im Grundgesetz verankerte Recht auf freie Meinungsäußerung verwehrt. Enttäuschend auch das Verhalten hoher kirchlicher Würdenträger, die sich vor den linken Karren spannen lassen.

Die Auflistung gesetzwidriger und undemokratischer Wahlbehinderungen allein genügt nicht. Und auch Wahlenthaltung ist absolut keine Lösung. Wir sollten vielmehr denjenigen Demokraten, die den Mut und die Kraft haben, den Schlägertrupps zu widerstehen, wirksam helfen - ohne Beckmessereien und ohne verzweifelte Suche nach dem "Haar in der Suppe". Die beste Hilfe ist der Wahlzettel, nichts fürchten linke Chaoten mehr.

In fast allen europäischen Ländern werden demokratische Parteien rechts von der Mitte in die Parlamente gewählt. Sie werden zwar nicht geliebt, genießen aber die einem Rechtsstaat obligatorische Duldung und ein Mindestmaß an "Fair play". Allein schon durch ihre Anwesenheit verhindern sie Auswüchse und Maßlosigkeit. Warum eigentlich sollte dies in Deutschland nicht möglich sein?

Wolfgang Röckelein, Eching b. München

 

 

Zur Meldung: "Türken fordern neue Integrationspolitik", JF 11/08

Wien überwunden

Mit Respekt muß man die Geschichte der Landnahmen türkischer Steppenvölker (Altbulgaren, Awaren, Türken) betrachten, die im 6. Jahrhundert ihren Ausgang nahmen. Byzanz rief sogar die Osmanen zu Hilfe, die kamen, nicht mehr gingen und das Oströmische Reich beerbten. Dieser erstaunliche Vorgang war Machiavelli in seinem "Principe" einen Kommentar wert. Zweimal wurden die Türken vor Wien aufgehalten. Wien ist überwunden, wie der deutsch-türkische EU-Abgeordnete der SPD Öger stolz verkündete: Die Zukunft wird den kräftigen türkischen Männern und Frauen in Deutschland gehören, wie er es schon vor Jahren in der Hürriyet bekundete. Die Ausländerbeiräte in den deutschen Kommunen sind nahezu alle fest in türkischer Hand, weil die "anderen" Ausländer das Handtuch warfen. Eingeschworen durch Erdoğan, den Führer (lìderi) der Türken, beschleunigt sich die Situation.

Herbert Paul Streibelt, Burgau

 

 

Zu: "Die Republik kippt" von Michael Paulwitz, JF 10/08

Die gleichen Symptome

Als Zeitzeuge - ich war beim Untergang der ersten Republik auf deutschem Boden achtzehn Jahre alt - fällt es mir nicht schwer, auch den Untergang der zweiten Republik, der BRD, vorauszusehen. Die Symptome sind die gleichen. Die Politiker, die Vertreter des deutschen Volkes, gebärden sich heute genauso unglaubwürdig wie die der einstigen Weimarer Republik. Man braucht nur ihre Aussagen vor Wahlen mit ihrem Handeln danach zu vergleichen. Die Vorgänge bei uns in Hessen sprechen Bände.

Friedrich Kurreck, Offenbach

 

Willkommen in der DDR

Ja, meine Lieben, nun dürfen wir es sagen: Willkommen in der DDR! Bitte nicht drängeln, Sie werden plaziert.

Stefan Heuer, Rostock

 

 

Zu: "Ein Schrei nach Erinnerung" von Dieter Stein, JF 10/08

Blauäugiger Selbstbetrug

Eine möglicherweise vorwiegend wahrheitsgetreue Darstellung einer deutschen Groß-Tragödie? In unserer hermetisch und hysterisch von der damaligen Wirklichkeit abgeschotteten Orwell-Zeit? Nach unsäglichen Machwerken wie "Stalingrad", "Dresden", "Breslau" ? Die JF suggeriert diese fast schon utopische Vorstellung. Also schaut man sich dieses Produkt an. Und richtig: ein blauäugiger Selbstbetrug der JF.

Der Film ist ein infames, boshaftes Machwerk eines geschichtsparasitären Filmemachers, der sich als Trittbrettfahrer auf ein ungeheuerliches Menschheitsdrama draufschwingt, um seine diversen gehässigen Botschaften "subkutan" rüberzubringen: allem voran die horrende Verunglimpfung der deutschen Soldaten.

Die JUNGE FREIHEIT sollte lieber aufhören, den paar Wahrheits-Brosamen nachzujagen, die als Abfall vom Schlemmertisch der herrschenden Political-Correctness-Lügner herabfallen.

Claus Eberhard, Wiesbaden

 

 

Zum Kommentar: "Fristenlösung" von Doris Neujahr, JF 10/08

Einfach peinlich

Auch ich stelle mir die Frage, warum die Äußerung Böhmers einen derartigen Aufruhr erzeugte? Und noch mehr ärgert mich, daß ein Aufschrei der linken Abtreibungslobby genügt, damit die Avantgarde der CDU wieder einmal ihren "Schwanz einzieht" und dazu von Böhmer eine Entschuldigung fordert, wo es nichts zu entschuldigen gibt. Einfach peinlich!

Ähnlich peinlich waren die Entschuldigungen Roland Kochs für seine angebliche "Hetzkampagne", die man so titulierte, obwohl er alles so benannte, wie viele hessische Mitbürger es empfinden. Zitternd trat er vors Mikrophon, um sich für seine "Greueltaten" zu entschuldigen. Noch mehr bibberte Günther Oettinger, "Landesvater" von Baden-Württemberg, als er den Inhalt seiner Grabrede für den verstorbenen Ex-Ministerpräsidenten Filbinger zurücknehmen mußte. Nicht einmal Tote werden von der Political Correctness respektiert. Merken wir eigentlich nicht, wie die linksideologische Einschüchterungsmethode unsere Gesellschaft in Lähmung versetzt?

Wilhelm Bläser, Wäschenbeuren

 

 

Zu: "Ein Raketenpionier sorgt für Schlagzeilen" von Paul Leonhard, JF 10/08

Diskussion hätte sich erübrigt

Wäre Klaus Riedel nicht im August 1944 unter ungeklärten Umständen verstorben, so wäre er vielleicht neben dem Raketenpionier Wernher von Braun 1958 auf der Titelseite von Time Magazine als "Missileman" oder am 19. Mai 1963 auf dem Foto "Wernher von Braun mit US-Präsident John F. Kennedy" zu sehen gewesen. Die jetzige Diskussion um die Benennung der Mittelschule in Bernstadt nach ihrem früheren Bewohner Klaus Riedel hätte sich dann wohl erübrigt.

Prof. Dr. Wolfgang Pollmann, Lorch am Rhein

 

 

Zu: "Pankraz, König Midas und die erblindete Gier", JF 10/08

Geld soll Tauschmittel bleiben

Bei Wasser und trocken Brot entsteht keine Gier. Davon hat man bald genug, nachdem Hunger und Durst gestillt sind. Aber der Esel-streck-dich hat schon im Märchen alsbald die Gier der anderen erweckt.

So ein Goldesel ist das herkömmliche Geld, und wer hier frei von Gier ist, der werfe den ersten Stein. Jeder Inhaber eines echten Geldscheins ist dem Anbieter von Waren und Leistungen überlegen, denn der (Geld-)Schein währt und die Ware verdirbt wie die Leistung, die nicht abgerufen wird. Da das Geld eine geniale Erfindung ist, um den Warentausch zu erleichtern, sollte es dabei bleiben, ein Tauschmittel zu sein. Aber es wurde zum Schatzmittel erhoben dank seines immerwährenden Wertes und verspricht dem Inhaber des Scheins somit die Illusion ewigen Seins.

Die Angst vor dem Ende, dem Tod, macht die Menschen gierig nach dieser Illusion. Nehmt dem Geld diese Illusion, indem es einer ständigen Entwertung unterworfen wird in Form einer Nutzungsgebühr, eines negativen Zinses. Mit dem Verschwinden dieser Illusion, auch Mammon genannt, werden die Menschen ihr wahres Glück im Wandel des Daseins finden.

Dr. Gerhardus Lang, Bad Boll

 

 

Zu den Leserbriefen: "Zurück damit nach Deutschland" von Lothar Runge, JF 9/08 und "Vernichten das Volksvermögen" von Gerhard Heeren, JF 9/08

Unser Gold ist nicht mehr da

Das deutsche Gold kann gar nicht mehr verkauft werden, da es wegen umfangreicher Goldausleihen teilweise gar nicht mehr verfügbar ist. Und das geht so: Die Bundesbank (und andere Zentralbanken) haben Gold in großem Umfang an Investmentbanken für lächerliche ein Prozent Zinsen verliehen. Die Investmentbanken haben das Gold direkt verkauft, damit höherverzinsliche Wertpapiere gekauft und die Zinsdifferenz als Profit eingestrichen. Schöner zusätzlicher Nebeneffekt für die Regierungen war dabei, daß dadurch der Goldpreis niedergeknüppelt wurde und so Gold als objektiver Inflationsmaßstab ausfiel. Und das viele Leih-Gold kann auch nicht mehr zurückgekauft werden, da es in den erforderlichen Mengen gar nicht mehr verfügbar ist, die Goldpreise zusätzlich antreiben und die Investmentbanken damit in die Insolvenz treiben würden. Und das in der jetzigen Finanzkrise!

Wer sich näher über diese Zusammenhänge informieren will, sollte das Buch "Die Goldverschwörung" von Ferdinand Lips lesen.

Georg Tullius, Weitersburg

 

 

Zu: "Die große Entrüstung" von Klaus Peter Krause, JF 9/08

Ein Volk von Liechtensteinern

Für jedermann erkennbar ist die Unschuldsvermutung bei "Reichen" von vornherein aufgehoben. Die Berichterstattung der Medien und das Gebaren von Amtsträgern sind erschreckend. Auch das Recht auf Privatsphäre ist nichts mehr wert. Immerhin war doch zumindest denkbar, daß Zumwinkel versteuertes Einkommen in Liechtenstein angelegt hat. Inwieweit die Erträge dieser Anlagen eine Steuerpflicht begründen, kann erst die Beweiserhebung ergeben.

Allein, der Transfer - gerne spricht man auch von Verschiebung, das klingt anrüchiger - von Geldvermögen ins Ausland ist nicht strafbar. Die steuerliche Gestaltung zum Zweck der Steuervermeidung auch nicht. Es gilt das Prinzip des freien Kapitalverkehrs. Tausende von Anwohnern der Grenzgebiete tun es täglich, wenn sie zum Tanken nach drüben fahren: Sie wollen die überhöhte Mineral-, Öko- und Mehrwertsteuer vermeiden. Die Schattenwirtschaft, immerhin rund 20 Prozent des BIP, vulgo Schwarzarbeit, auch. Beteiligt sind fast alle: ein Volk von Liechtensteinern.

Es ist die Reaktion auf einen allzu geldgierigen, verlogenen Gesetzgeber, der schon lange das Gespür für das rechte Maß verloren hat: Der Vorwurf gegen die "maßlosen Manager" fällt auf die zurück, die ihn aussprechen.

Dr. Edgar Wilfried Faust, Lechbruck am See

 

 

Zum Schwerpunktthema "Ernst Jünger", JF 8/08

Abenteuer Jünger-Lektüre

Haben Sie Dank für Ihre Berichterstattung zum 10. Todestag von Ernst Jünger. Sie haben mir eine literarische Entdeckung geschenkt! Von Jünger kannte ich bis dato nämlich so gut wie gar nichts. Denn genauso, wie ich dank unserer veröffentlichten Einheitsmeinung die JF als rechtslastige Postille eingeschätzt hatte (und sie nun als einzige Zeitung von vorne bis hinten durchlese), war Jünger für mich ein käfersammelnder Kriegsveteran.

Ich kann nur allen an wirklich guter Literatur Interessierten empfehlen, sich auf das Abenteuer der Jünger-Lektüre einzulassen. Viel Gelegenheit, seinen geistigen Durst an einer literarischen Quelle zu stillen, hat man ja heute leider nicht - was nicht wundert in einem Land, in dessen Medien eine Elke Heidenreich für "Lesen" zuständig ist.

Dr. Michael Müller, Dortmund

 

 

Zur Meldung: "Jünger X: Exerzitien in Schwarzweiß", JF 8/08

Es war Dr. Ernst Jünger

Hier haben Sie eine Fehlinformation übernommen, die ich beim Schachmagazin Karl bereits beanstandet habe: Bei der benannten Person handelt es sich um seinen Vater, Dr. Ernst Jünger.

Bei Durchsicht der Jahrgangsbände 1913 bis 1916 des Deutschen Wochenschach wird immer auf Dr. Ernst Jünger Bezug genommen. Der damals siebzehnjährige Sohn hatte bestimmt keinen akademischen Grad erworben. Vielmehr liegt aufgrund desselben Vornamens eine Verwechslung der Person vor.

Im übrigen sind auch die Plazierungen nicht korrekt wiedergegeben. Nach den Angaben im Turnierbuch zum Breslauer Schachkongreß von 1912 erreichte Dr. Jünger im Nebenturnier B in der Vorrunde einen geteilten 1. bis 2. Platz und in der anschließenden Siegergruppe des B-Turniers den geteilten 3. bis 4. Platz.

Im Korrespondenzturnier des Deutschen Wochenschach erzielte Dr. Jünger einen geteilten 1. bis 2. Platz (Deutsches Wochenschach, Jahrgang 1914, Seite 135).

Von seinem Vater sind in den angegebenen Jahrgangsbänden noch weitere Partien und eine Analyse veröffentlicht worden. Sein Sohn hat hingegen die im elterlichen Anwesen erworbenen Schachkenntnisse nicht im Turnierschach umgesetzt. 

Harald Klingenberg, Rastatt

 

 

Zu: "'Sittenwidrig'" von Klaus Peter Krause, JF 7/08

Weit davon entfernt

Wie wir sehen, hat die Enteignung von Grundbesitz in dieser Republik keinerlei politischen Schaden angerichtet. Im Gegenteil. Alle Beteiligten an diesem Deal haben nach der Wiedervereinigung versucht, ihren eigenen Vorteil auf Kosten der Volksgemeinschaft und der direkt Betroffenen zu erschleichen. Egal, welcher Partei die Akteure der größten Immobilienraubaktion in unserem Land angehören, wichtig war erst einmal, daß man die Hand auf fremdes Eigentum legte.

Zwischenverkäufe, auch während laufender Restitutionsprozesse, waren an der Tagesordnung. Auch ohne Gemeindebeschluß - wie z. B. in Zinnowitz/Usedom - wechselten hohe Bargeldbeträge von Tasche zu Tasche.

Übrig bleibt ein fader Geschmack und das Wissen, daß diese Republik weit davon entfernt ist, ein demokratischer Rechtsstaat zu sein.

Hans-Diether Koch, Wenningstedt/Sylt

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen