© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  13/08 21. März 2008

Meldungen

Fairneß und Respekt wichtiger als Lohnhöhe

BONN. Der Bonner Volkswirtschaftsprofessor Armin Falk hat die bislang gängige These von der strikten Eigennutzorientierung des sogenannten Homo oeconomicus in Frage gestellt. Laborexperimente, repräsentative Befragungsstudien und neurowissenschaftliche Untersuchungen belegten "eindrucksvoll die empirische Haltlosigkeit einer uneingeschränkten Eigennutzhypothese", schrieb der Leiter des von Nobelpreisträger Reinhard Selten gegründeten Laboratoriums für experimentelle Wirtschaftsforschung in der Wirtschaftswoche. "Zahlreiche Experimente zeigen, daß Arbeitnehmer eine faire Behandlung durch zusätzliche Leistung belohnen - aber Unfairneß auch durch kontraproduktives Verhalten bestrafen." Ein rein eigennütziger Arbeitnehmer würde immer die geringstmögliche Arbeitsleistung bringen, egal, wie hoch der Lohn sei. Doch in Wahrheit lohne es sich für Firmen, ihre Mitarbeiter fair zu behandeln. "Die Bedeutung von Fairneß beschränkt sich dabei nicht auf den Lohn; sie beinhaltet auch die soziale Anerkennung einer erbrachten Leistung", erläuterte Falk. Es gehe dabei keinesfalls darum, moralisch zu punkten. "Das wäre zwar auch keine schlechte Motivation, Mitarbeiter mit Respekt zu behandeln. Aber letzteres ist eben auch ökonomisch sinnvoll."

 

275.000 Sattelrobben zum Abschlachten frei

HAMBURG. Der Internationale Tierschutz-Fonds (IFAW) hat die Entscheidung des kanadischen Fischereiministeriums kritisiert, die diesjährige Fangquote für die Robbenjagd an der Ostküste nicht zu reduzieren. In dieser Saison dürfen nun 275.000 Sattelrobben getötet werden. "Die Entscheidung der kanadischen Regierung ist verantwortungslos," erklärte Ralf Sonntag, Direktor des IFAW-Deutschland. "Letztes Jahr starben über zweihunderttausend neugeborene Robben im St.-Lorenz-Golf aufgrund des fehlenden Packeises schon, bevor die Jagd überhaupt begann. Mit dieser hohen Quote wird die Population in diesem Jahr weiter dezimiert werden." Die Robbenjagd diene nur dazu, "die politische Zukunft einiger Entscheidungsträger zu sichern".

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