© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  13/08 21. März 2008

Zeitschriftenkritik: Neue Ordnung
Vorboten des Bürgerkriegs
Werner Olles

Im Editorial der aktuellen Ausgabe der vierteljährlich erscheinenden Zeitschrift Neue Ordnung beschreibt Wolfgang Dvorak-Stocker die verheerenden Auswirkungen linker Utopien, die von den humanitaristischen Illusionen selbstbestimmter autonomer Individuen bis zu den mörderischen Folgen der kommunistischen Menschheitsverbrechen reichen. Allerdings hat sich nun - so der Autor - die Linke "ihren existentiellen Feind schlechthin" ins Land geholt: den Islam, "eine von jeglicher Aufklärung unberührte, den Werten von Religion und Familie, Herkunft und Kultur unbedingt verpflichtete Gesellschaft".

Soll man sich als Rechter nun darüber freuen, daß der Islam der Linken ein Ende bereiten wird? Zunächst sind die ausufernde Gewalt vor allem türkischer Jugendlicher in deutschen Großstädten und die Ausschreitungen arabisch-nordafrikanischer junger Männer in Frankreich Vorboten eines Bürgerkriegs. Und man muß kein großer Pessimist sein, um zu ahnen, wie dieser ausgehen wird. Zwar sieht Wolfgang Dvorak-Stocker "zaghafte Anzeichen", daß sich "die europäischen Völker auf ihre Tradition und eine daraus erwachsene Kampfbereitschaft besinnen", schließlich überwiegt dann aber doch sein Realismus, wenn er schreibt, daß der Islam - wofür vieles spricht - "in Europa siegreich werden wird".

Selbst in einer der wenigen rechten europäischen Parteien von Rang, der FPÖ, nimmt die innerparteiliche Kritik zu, seitdem mit Ewald Stadler ein profilierter Vertreter des traditionalistisch-katholischen Milieus und eines "wehrhaften Christentums" der Partei den Rücken kehrte. Er wirft nun in einem Interview der jetzigen FPÖ "plumpen, alten, nationalliberalen Antiklerikalismus" vor, der sich "willig in den säkularen, neuheidnischen Grundkonsens einreiht". Seinen Vorwurf, "ein paar Freimaurer haben es zuwege gebracht, die religiöse Gleichgültigkeit Straches zu nutzen und auf alte, antichristliche Reflexe zu setzten", kontert FPÖ-Parteichef H.-C.Strache mit der Bemerkung, Stadler habe "bedauerlicherweise ebenso wie Jörg Haider versucht, aus rein persönlichen Gründen die FPÖ zu zerstören". Eine Partei, die die Interessen aller Österreicher vertrete, die ihre Heimat lieben, könne und dürfe nicht primär konfessionell geprägt sein. Dem Konflikt zwischen Stadler und der Parteiführung war laut Strache Stadlers Versuch vorausgegangen, die Freiheitliche Akademie in ein Institut umzufunktionieren, das in erster Linie die Interessen der traditionalistischen Priesterbruderschaft St.Pius X. wahrnehmen sollte. Dies habe man jedoch nicht hinnehmen können.

Über "Stalins Jagd auf Juden" schreibt Uri Oppolzer. Der rote "Mega-Diktator" setzte vor 55 Jahren eine "Umsiedlung" europäischer Juden nach Sibirien in Gang, "die klarerweise unter Bedingungen erfolgte, die ein Massensterben verursacht" hätten. Zudem ließ er in den letzten Monaten seines Lebens zahlreiche Intellektuelle jüdischer Herkunft ermorden, weil er in ihnen "Kosmopoliten", "unzuverlässige Elemente" und potentielle Verschwörer und Verräter vermutete. Allein sein Tod 1953 verhinderte noch größere Massenschlächtereien und einen roten Holocaust.

Anschrift: ARES Verlag, Hofgasse 5, A-8010 Graz, Internet: www.neue-ordnung.at. Jahresabo 25 Euro

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