© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  13/08 21. März 2008

Meldungen

Grammatik des Krieges an der Invasionsfront

MÜNCHEN. Viele Landser glaubten auch noch nach der alliierten Landung in der Normandie, an der Westfront das große Los gezogen zu haben. Ein zumindest relativer Irrtum, wie Andreas Jasper in seiner mentalitätshistorischen Studie über das "Verhältnis von Ideologie und Handlungssituation an der Invasionsfront" 1944 nachweist (Militärgeschichtliche Zeitschrift, 2/07). Wie im östlichen "Vernichtungskrieg" gab es auch hier einen Schub der weltanschaulich gespeisten "Radikalisierung" nach dem im Oktober 1942 erlassenen "Kommandobefehl" und auch infolge starker Indoktrinierung gerade in der US-Armee. Diese "Radikalisierung" sprengte aber nicht den Rahmen der traditionellen "Grammatik des Krieges" (Clausewitz). Trotzdem sei das westliche Kriegstheater doch stärker von professionellem Selbstverständnis und "vor allem durch die Kampfsituation" bestimmt gewesen, nicht wie der Osten durch die "Rassenideologie". Das habe die gegenüber der Roten Armee 1944 kaum mehr mögliche Entscheidungsfreiheit befördert, zu kapitulieren oder zu desertieren.

 

In die Krippe nur nach Einzelfallprüfung

STUTTGART. Die Apologeten der "Krippe" steigen wissenschaftlich gut gerüstet in den Ring. So kann auch der Frankfurter Soziologe Martin Dornes auf umfangreiche Untersuchungen verweisen, die keine gravierende Schäden bei "mutterferner" Erziehung nachweisen (Psyche. Zeitschrift für Psychoanalyse und ihre Anwendungen, 2/08). Weder nehme die Bindungsqualität ab, noch leide die kognitive Entwicklung, noch gebe es in der Aggressionsneigung markante Unterschiede zwischen Kindern, die von ihren Müttern, und solchen, die ganztätig in Krippen oder von Tagesmüttern betreut werden. Den Preis für die Emanzipation der Mütter zahlen also keineswegs die Kinder. Allerdings muß Dornes einräumen, daß diese Resultate nur zu erzielen sind, wenn die nichtelterliche Betreuung hohe Qualitätsstandards erfüllt. Die werden in der bundesdeutschen Krippenrealität indes nicht allzu häufig erreicht. Zudem gebiete es die Fairneß, die Grenze statistischer Erhebungen aufzuzeigen. Eltern sollten sich nicht unter Berufung auf wissenschaftliche Studien blind für die Krippenbetreuung entscheiden. Gerade wegen der großen Qualitätsdifferenzen sei die "Einzelfallentscheidung" unabdingbar.

 

Erste Sätze:

Die Piaristenhandschrift habe ich während der beiden Ferienmonate August und September vergeblich zu erlangen versucht.

Albert Leitzmann (Hrsg.): Briefwechsel zwischen

Karl Müllenhoff und Wilhelm Scherer, Berlin 1937

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