© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  14/08 28. März 2008

Leserbriefe

Zu: "Streit um das Eiserne Kreuz" von Dieter Stein, JF 12/08

Bundeswehr ein Spiegelbild

Noch prangt das Eiserne Kreuz auf deutschen Flugzeugen und Panzern. Aber bald wird auch dieses verschwunden sein, so wie bereits Schiffe und Kasernen ihre Traditionsnamen einbüßen mußten.

Die Bundeswehrführung hat längst die antideutsche Reemtsma-Hetze verinnerlicht. Auch für sie ist jeder deutsche Soldat, der im Zweiten Weltkrieg gekämpft hat, ein Nazi-Verbrecher oder zumindest Mitläufer. Deshalb stellen sie in ihrem "Traditionserlaß" auch eindeutig klar, daß kein Soldat der Wehrmacht, der Luftwaffe oder der Kriegsmarine der heutigen Bundeswehr ein Vorbild sein kann - es sei denn, er hätte aktiv Widerstand geleistet, wäre desertiert oder zum Feind übergelaufen. Angst und Duckmäusertum beherrschen das geistige Klima in unseren Streitkräften. Jeder ist stets bemüht, sich politisch korrekt zu verhalten. Und am 8. Mai bedankt man sich artig bei den ehemaligen Kriegsgegnern dafür, daß sie Deutschland befreit haben.

Die Bundeswehr ist eben nur das Spiegelbild unserer Gesellschaft: Wie sollte sie als einzige Institution in unserem Lande Charakter zeigen?

Joachim Reuter, Mönkeberg

 

 

Zu: "Putzfimmel von Saubermännern" von Dieter Stein, JF 13/08

Groteske Bilderstürmerei

Die grotesken ideologischen Säuberungsaktionen unseres politischen Establishments nehmen in der Tat psychopathologische Züge an. Nachdem die Christdemokraten sich letzter konservativer Stimmen entledigt und sichtbar in die Reihen der antifaschistischen Einheitsfront eingereiht haben, vermag die heutige gutmenschliche Bilderstürmerei kaum noch zu überraschen. Auch 63 Jahre nach dem Untergang des Dritten Reiches ist und bleibt der Nationalsozialismus Maßstab für die Bewertung unserer Geschichte, die, einem Wort Helmut Schmidts folgend, immer mehr einem Verbrecheralbum ähnelt. Heute sind es Paul von Hindenburg oder Agnes Miegel, morgen vielleicht andere. Der Beliebigkeit sind keine Grenzen gesetzt. Deutschland soll und wird nicht zur Ruhe kommen, solange sich die gegenwärtigen politischen Strukturen nicht ändern. Die Saat der 68er ist voll inhaltlich aufgegangen, und die daraus erwachsenen Früchte lassen ohne Prophetie ein Land erkennen, daß zunehmend sein vertrautes Gesicht verliert.        

Gerd Kresse, Lagesbüttel

 

 

Zu: "Leipziger Innenstadt wird zum Schlachtfeld" von Paul Leonhard, JF 13/08

Teil der Gesellschaftsordnung

Da haben wir es doch von einem Vertreter des Systems höchstpersönlich gesagt bekommen: Die Vorkommnisse um die sogenannte Türsteherszene in der Stadt sind eben Teil unserer ,,freiheitlich-demokratischen Gesellschaftsordnung". Auf eine solche Ordnung sollten wir alle in unserem gemeinsamen Interesse verzichten.

Ralf Gabel, Kamsdorf

 

 

Zu: "Streit um das Eiserne Kreuz" von Dieter Stein, JF 12/08

Goldenes Kleeblatt am Bande

Bedeutet die Verwendung des Eisernen Kreuzes zur Kennzeichnung der Bundeswehrfahrzeuge in den Augen notorischer Wehrmachtsverleumder eine noch still hingenommene Provokation, so dürfte die Einführung der Tapferkeitsauszeichnung Eisernes Kreuz einen Sturm der Entrüstung auslösen. Hier allerdings kann es keine zwei Meinungen geben.

Für Soldaten und Offiziere ohne Traditionspflege und Wehrstolz, die Europa anstelle von Nation und Vaterland setzen und die sich von Parlamentariern entgegen dem Volkswillen als Freiwillige in Kriege schicken lassen, welche vom Völkerrecht und von der Verfassung nicht gedeckt sind, ist das Eiserne Kreuz nicht gemacht. Hier wäre ein Verdienstorden "Goldenes Kleeblatt am Bande" mit der Inschrift "Gott sei Dank - gesund zurück" beileibe die bessere Wahl.

Dieter Bock, Burgstall

 

Kein Teilnahmeschein

Der Vorschlag, Soldaten für außergewöhnlich tapfere Taten mit einem Orden für Tapferkeit künftig auszeichnen zu können, ist prinzipiell zu begrüßen - wenn er nicht in die Banalität abgleitet.

Da es bis dato aber eine Tapferkeitsauszeichnung nicht gibt, wäre die Stiftung eines solchen Ordens nicht nur angemessen, sondern wohl auch hinreichend erforderlich. Um jedoch Qualität und Anspruch zu wahren, dürfen wirklich nur außergewöhnliche Leistungen damit ausgezeichnet werden, da sonst die Gefahr groß ist, den Orden zu inflationieren. Plastisch ausgedrückt bedeutet das: "Nicht für regelmäßige Teilnahme an der Truppenverpflegung"!

Das Wiederaufleben des Eisernen Kreuzes ist in bestimmten Kreisen sowie auch durch das BMVg nicht erwünscht. Wieso eigentlich? Schließlich ist das Eiserne Kreuz schon immer als Hoheitszeichen der Bundeswehr auf allen Fahr- und Luftfahrzeugen aller Teilstreitkräfte sowie auch auf den Fahnenspitzen der Truppenfahnen präsent gewesen.

Unverständlich also, wieso Stefan Kramer vom Zentralrat der Juden hier Anknüpfungen an den Nationalsozialismus sieht. Schließlich hat das Eiserne Kreuz einen völlig anderen Hintergrund.

Oberst d. R. Burkhard Beetz, Sickte

 

 

Zu: "Entstaubte Gedenkstätte wird ausgeräumt" von Hans-Joachim von Leesen, JF 12/08

Mißachtung der Gefallenen

Anstatt Tradition zu wahren, billigt ausgerechnet der Deutsche Marinebund die Umgestaltung des Marine-Ehrenmals in Laboe quasi zum Rummelplatz. Wenn schon seit Jahrzehnten in unseren Schulen deutsche Geschichte fast völlig ausgeblendet oder verfälscht dargestellt wird, so daß die jüngere Generation allem Militärischen - aus Unkenntnis oder bewußt - gleichgültig oder ablehnend gegenübersteht und Ungediente über Einsätze und Traditionspflege unserer Bundeswehr zu befinden haben, sollte der Deutsche Marinebund einer weiteren, würdelosen Umgestaltung des Ehrenmals Grenzen setzen. Und was die Kosten für dessen Erhaltung betrifft, bin ich davon überzeugt, daß von patriotisch gesinnten Sponsoren in Deutschland und auch von Sympathisanten ehemaliger Gegner Spendengelder zufließen würden. Der Ausdruck "weiter entstauben", den Historiker Witt für die weitere "Umgestaltung" des Ehrenmals benutzt, ist verabscheuungswürdig, mißachtet die Gefallenen, beleidigt die noch lebenden Angehörigen und ist aufs schärfste zurückzuweisen.

Gerd-Joachim Kalkowski, Hildesheim

 

 

Zu: "CDU auf Antifa-Kurs" von Günter Bertram, JF 12/08

Bald demokratische Diktatur

Wer gegen den fliegenden Gender-Wahn redet, wer sich dieser widernatürlichen Gehirnwäsche widersetzt, gilt nun als Verfassungsfeind - so die CDU in Schwerin. Sie erweist sich als williger Geburtshelfer der schönen neuen Republik, die sich rascher, als man glaubt, in eine "demokratische Diktatur" wandeln wird. Die Blockflöten sind bereits da.Dem genetisch manipulierten Menschen aus der Retorte entspricht das Gender-Design - es wird auf Bundesebene von der gesamten CDU willig umgesetzt.

Da sich die NPD diesem vor allem auf die Familie gerichteten Angriff als einzige Partei entgegenstellt, blamiert sich die Demokratie bis auf die Knochen.

Jürg Rückert, Herbertingen

 

 

Zu: "Eine Krankheit namens Islamophobie" von Fabian Schmidt-Ahmad, JF 12/08

Karikaturen nach Drehbuch?

Man sollte zwei Dinge klar auseinanderhalten: die demographisch bedingte Überfremdung unserer Gesellschaft mit moslemischen Migranten, eingedeutschten Türken, die auf Weisung ihrer Väter Eheleute aus Anatolien nachholen, und all den Konflikten, die daraus für die deutsche Gesellschaft entstehen.

Das andere ist der Versuch bestimmter anglo-amerikanischer Kreise, nach dem Ende des Kalten Krieges mit Hilfe ihres Vordenkers Samuel P. Huntington eine neue Front gegen den Islam zu eröffnen, um den Krieg fortzusetzen. Die Liste der Veröffentlichungen und Maßnahmen ist lang. So folgten die Mohammed-Karikaturen in Aarhus nicht etwa einer besonderen geistigen Inspiration dortiger Karikaturisten, sondern einem Drehbuch. Die dortige Tageszeitung hatte ein politisches Institut gegründet, das dieser politischen Stoßrichtung entsprach, und wer sitzt im Beirat dieses Instituts? George Shultz, der Königsmacher der amerikanischen Republikaner.

Andreas Jordan, Bremen

 

 

Zu: "'Europa läßt sich nicht ohne die Völker aufbauen'" von Alain de Benoist, JF 12/08

Von den Medien verschwiegen

Angesichts der drohenden Einführung des EU-Reformvertrags gibt es in Österreich viele Bündnisse, Vereine und Initiativen, die von Tausenden Mitgliedern und noch mehr Sympathisanten aktiv unterstützt werden. Diese Organisationen veranstalten gemeinsam Demonstrationen und juristisch ausgearbeitete Klagen gegen den eindeutigen Bruch der österreichischen Verfassung, verbunden mit der Forderung nach einer Volksabstimmung.

Obwohl es diese Initiativen in ganz Österreich gibt, werden sie von den Medien totgeschwiegen. Glücklicherweise berichtet wenigstens das Massenblatt Kronenzeitung ausführlich über diese Vorgänge und unterstützt mit ständigen Hinweisen die Demonstrationen, die in Wien vor dem Parlament stattfinden. Es gibt auch Klagen gegen den ORF wegen unterlassener Informationspflicht.

Peter Christian Vogl, Salzburg

 

 

Zu: "Wir sind die letzten Belgier" von Ronald Gläser, JF 12/08

Nur tiefenpsychologisch

Das Problem mit den sogenannten deutschsprachigen Belgiern ist letzlich nur tiefenpsychologisch zu erklären. Da die Hälfte der Verwandtschaft genau aus diesem Raum stammt, ist mir dieses Phänomen gut bekannt. Die sogenannten deutschsprachigen Belgier definieren sich nicht als Deutsche, sondern lediglich als deutschsprachige Belgier. Der Einwand, wonach sie von der Ethnizität her doch Deutsche seien, wird mit Kopfschütteln beantwortet. Diese Feststellung wird so überhaupt nicht verstanden. Erst der Vergleich mit den in Norddeutschland lebenden Dänen macht ein wenig nachdenklich. Weiterhin muß berücksichtigt werden, daß das Gebiet um St. Vith mehr ländlich strukturiert ist, während die Bevölkerung um Eupen mehr städtisch ist. Deutsch gilt dort als provinziell.

Als deutschsprachiger Belgier haben sie noch einen weiteren Vorteil. Als Belgier waren Sie Opfer des NS-Systems, als Deutscher sind sie Täter. Das schwingt tiefenpsychologisch ständig mit. Der Wunsch, nach einem Auseinanderfallen Belgiens sich eventuell Luxemburg anzuschließen, vervollständigt das Tollhaus. Luxemburg, das sich ebenfalls nicht als deutsch definiert, hätte dann eine deutschsprachige Minderheit, die ebenfalls nicht als Deutsche gesehen werden möchten.

Karl-Heinz Pröhuber, Eupen

 

 

Zu: "Sprich Deutsch!" von Thomas Paulwitz, JF 12/08

Kindischer Gebrauch

Zwar modisch, aber absolut unnötig ist der für "Faltblatt" gebrauchte "Flyer" - bitte dagegen arbeiten! Ebenso infantil ist es allerdings auch, statt "Flugzeug" von "Flieger" zu sprechen. Man sagt zum Kraftfahrzeug "Auto" oder "Wagen", aber nicht "Fahrer". Echt kindisch ist der Gebrauch von "Flieger".

Dr. Ottmar Hertkorn, Paderborn

 

 

Zu: "Die Grünen als bürgerliche Kraft", Interview mit Peter Tauber, JF 11/08

Freiraum zur Interpretation

Die moralisch-geistige Führerschaft gab die Union mit der Causa Hohmann auf. Verkennen wir nicht die Entwicklung der Grünen aus den Quellen des Kommunismus. Es wird nicht durchsetzbar sein, daß Bürgerliche in dieser Partei die Richtung vorgeben können. Bei einer Liaison der CDU mit ihnen wird die Anpassung an die ökologisch-sozialistischen Vorstellungen Bedingung sein. Vorsorglich wurde das Grundsatzprogramm der CDU so konzipiert, daß genügend Freiraum zur Interpretation verbleibt. Darin findet man "konservative" Anschauungen nur in vagen Andeutungen. Das Adjektiv "konservativ" ohne vorherige Definition zu benutzen, ist sehr gefährlich. Konservatismus im bürgerlichen Sinne umfaßt doch neben anderem die Forderung an eine Verfassung, in der die Rechte der Bürger absolut garantiert und nicht wertebezogen interpretiert werden können.

Herbert Gassen, Bruchköbel

 

 

Zu: "Widerstände waren kaum meßbar" von Peter Rohregger, JF 11/08

Geschichte ohne Schlußstrich

Die Geschichte kennt kein Ende und damit auch keinen Schlußstrich. Das ist auch gut so, denn so kommt ja langsam, aber sicher die Wahrheit ans Licht, und die ist mal für diesen, mal für jenen unangenehm, denn sie nimmt keine Rücksicht auf geschichtspolitische Wünsche.

Rainer Thesen, Nürnberg

 

 

Zu: "Mauern der Demokratie" von Matthias Bäkermann, JF 11/08

Vom Zweck der Mauer

Ich meine, in einem fundierten Beitrag hätte auch von dem Zweck die Rede sein müssen, dem eine Grenzmauer dient. Das Einsperren der eigenen Bevölkerung, die Wegnahme des Menschenrechts auf Verlassen des eigenen Landes ist doch nun wirklich grundverschieden vom Aussperren möglicher Terroristen und dem Schutz des Menschenrechts auf körperliche Unversehrtheit.

Tatsächlich sind ja die Terrorakte in Israel drastisch zurückgegangen. Außerdem ist die israelische Mauer meines Wissens weit überwiegend ein Zaun; natürlich ist es eindrucksvoller, Fotos der tatsächlich schrecklichen, sehr hohen Mauer zu zeigen.

Dr. Peter Wörmer, Puerto de la Cruz, Spanien

 

 

Zum Leserbrief: "Blindwütigkeit des Hasses" von Werner Wegmann, JF 11/08

Rechts wählen

Es müssen Taten her, Wahltag ist Zahltag, und da auch die CDU weder entsprechendes Profil noch wertkonservative und kaum nationale Denkmuster oder Politiker mehr hat, muß eben rechts der CDU gewählt werden.

Werner Christ, Überlingen

 

 

Zu den Leserbriefen "Visionen statt Depressionen" von Jan Gartzke, JF 8/08, und "Die Solidargemeinschaft bezahlt ihren eigenen Tod" von Ilse Conrad-Kowalski, JF 8/08

Alle können sich beteiligen

Es ist schon absurd. Einerseits engagiere ich mich gegen die Kindstötung im Mutterleib, andererseits werde ich durch meine Krankenkassen-Pflichtbeiträge gezwungen, diese Tötungen mitzubezahlen. Leser Gartzke aus Essen spricht mir dazu aus dem Herzen. Jeder verantwortungsbewußte Deutsche sollte, jeweils seinen Anschauungen und Möglichkeiten entsprechend, tätig werden.

Christen, die über den Tellerrand schauen und noch der Kraft des Gebets vertrauen, schließen sich Gebetsvigilien an, im stillen Gebet oder im Gang der Gruppe mit lautem Gebet durch die Stadt zur Abtreibungsklinik. Andere suchen ihre Möglichkeiten in Kundgebungen, Demonstrationen, Anfragen im Stadtrat oder weiter oben usw.

Hier können sich alle, überparteilich, überkonfessionell, beteiligen und zeigen, daß ihnen das von Gott geschenkte Leben und der Fortbestand ihres Volkes am Herzen liegen.

Annelore Günther, Dresden

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