© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  15/08 04. April 2008

Mann und Markt
"Self-Designer"
Ellen Kositza

Geschlecht war gestern, heute ist Gender angesagt und damit (vorgeblich) hyperindividualistische Rollenmuster. Alles ist im Wandel: Mit den ganz konkreten Mannsbildern ändert sich das Männerbild und damit die Strategien der Werbung. Die veränderten, feminisierten Gegebenheiten und damit die neuen männlichen "Selbstkonzepte" hat unter marketingtechnischen Gesichtspunkten das hessische Zukunftsinstitut unter Führung des populären "Trendforschers" Matthias Horx unter die Lupe genommen. Der Mann an sich wird hier in einer Krise verortet - sein neu zu entwickelndes Selbstverständnis werde "Märkte und Marketing in den kommenden Jahren mit Nachdruck verändern". Die Autoren der neuen Studie unterscheiden vier Männertypen, nach denen sich Werbung und Kommunikation künftig auszurichten habe: den "Everyday-Manager", den "Health-Hedonisten", den "Self-Designer" und den "Work-Life-Venturisten". Insgesamt sei entscheidend, daß mann seine "vermeintlich weiblichen Rollen und Konsumwünsche im männlichen Stil ausfüllt". Solcherlei Informationen dürften für viele Werber höchst wertvoll sein. Zumindest haben sie ihren Preis: Das Büchlein zur Studie kostet schlappe 190 Euro, ein mehrstündiges Seminar zum Thema 695 Euro.

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