© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  16/08 11. April 2008

Zitate

"Es entbehrt nicht der Ironie, daß ausgerechnet die Fed zur Superaufseherin der Kapitalmärkte erkoren werden soll. Schließlich trägt die US-Notenbank gehörige Mitschuld am Entstehen der Immobilienblase. Mit ihrer Politik der Dauerniedrigzinsen hatten die Währungshüter von Wa­shington das Ziel volkswirtschaftlicher Solidität zugunsten vollkaskoversicherter Kapitalmärkte und rasanter Finanzinnovation preisgegeben. Will die 1913 gegründete Fed als oberste Stabilitätswächterin Respekt finden, muß sie das Image abschütteln, in Kumpanei mit dem Big Money der Wall Street zu stehen."

Daniel Eckert, Finanzredakteur, in der "Welt" vom 2. April

 

"Jetzt heißt die ehemalige Verfassung 'Vertrag von Lissabon', soll die Union demokratisch neu legitimieren  und wird gerade deshalb nur den Iren zur Abstimmung vorgelegt. In vier Wochen wird ihn das deutsche Parlament abnicken. Methode Beck, die Menschen stimmen beim Thema Europa schließlich nicht verantwortungsbewußt genug ab."

 Moritz Schuller, Altphilologe, am 2. April im Politischen Feuilleton des Deutschlandradios

 

"Als die Studenten 1968 die Columbia University besetzten, sah ich das im TV. Sie riefen im Chor: 'Die Straßen gehören dem Volk!' Das hat mich an etwas erinnert. An das Horst-Wessel-Lied: 'Die Straße frei den braunen Bataillonen.' Da dachte ich, dieser Fanatismus, der Kollektivismus, das Gewalttätige sind psychologisch ähnlich. 1968 war ein 'mixed bag', eine Kulturrevolution, deren institutionelle Resultate noch heute da sind."

Peter L. Berger, Soziologe an der Universität Boston, in der Wiener "Presse" vom 3. April

 

"Hillary Clinton mag in vielen Fragen rechts vom linksliberalen Obama stehen, aber in der öffentlichen Wahrnehmung bleibt sie eine 68erin. Wird sie nominiert oder gar zur Präsidentin gewählt, dann geht der verbale Bürgerkrieg von damals weiter."

Eric Frey, Publizist, im Wiener "Standard" vom 5. April

 

"Bush brockte uns Irak ein, Kennedy Vietnam, Bush stahl die Wahl in Florida, Kennedy in Chicago. Bush gab einen CIA-Agenten preis, Kennedy ließ viele in der Schweinebucht sterben. Bush log bezüglich seines Militärdienstes, Kennedy nahm einen Pulitzer-Preis für ein Buch entgegen, das sein Chefberater Ted Sorensen geschrieben hatte."

David Mamet, US-Drehbuchautor, in der Zürcher "Weltwoche" 14/08

 

"Koch wird um die Gunst der Grünen werben, weil er 'Jamaika'-Geschichte schreiben will. Er muß aufpassen, nicht die Grenze zum politischen Stalking zu überschreiten."

Reinhold Michels in der "Rheinischen Post" vom 4. April

 

"Spätestens dann, wenn die ersten deutschen Soldaten von Tiflis angefordert werden, dürfte auch den heute Desinteressierten klarwerden, daß der neueste Versuch einer Erweiterung der Nato allein den strategischen Interessen der USA, aber nicht der deutschen Sicherheit dient."

Alexander Gauland, Publizist, im "Tagesspiegel" vom 7. April

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