© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  16/08 11. April 2008

Meldungen

Zahl der Moslems steigt um sechs Prozent

BERLIN. Die Zahl der Moslems in Deutschland ist im Jahr 2007 um über sechs Prozent gestiegen. Dies geht laut Tagesspiegel aus der Jahresdokumentation des Zentralinstitutes Islam-Archiv Deutschland hervor. Demnach stieg die Anzahl der Moslems um rund 200.000 auf 3.508.000. Verantwortlich für die Entwicklung seien vor allem Zuwanderung und Geburtenüberschuß, sagte der Institutsleiter M. Salim Abdullah. Die ersten Schätzungen über die Anzahl der Moslems in der Bundesrepublik stammen aus dem Jahr 1955. Damals wurde ihre Zahl mit rund 8.000 angegeben, 1971 waren es bereits 250.000, 1981 rund 1.700.000.  Das 1927 gegründete Zentralinstitut Islam-Archiv Deutschland, ist laut eigener Darstellung die älteste islamische Einrichtung im deutschsprachigen Raum. Es versteht sich vor allem als Dokumentationsstelle der muslimischen Entwicklung in Deutschland.

 

Integration: Bund zahlt 750 Millionen Euro

BERLIN. Die Bundesregierung stellt in diesem Jahr mindestens 750 Millionen Euro für die Integration von Ausländern zur Verfügung. Das geht aus der Antwort auf eine Anfrage der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen hervor. Grundlage für die Ausgaben ist eine Selbstverpflichtung der Bundesregierung im Zuge des Nationalen Integrationsplans. Zusätzlich werde die Bundesregierung weitere integrationsfördernde Maßnahmen finanzieren, die bei der Erstellung des Integrationsplans nicht berücksichtigt worden sind. Den größten Einzelposten für integrationsfördernde Maßnahmen bilden den Angaben zufolge die Ausgaben zur Verbesserung der Integrationskurse in Höhe von 154,8 Millionen Euro. Der im vergangenen Jahr beschlossene Integrationsplan soll laut Bundesregierung die Eingliederung von Ausländern in Deutschland "auf eine neue Grundlage" stellen.

 

NPD: Verbotsverfahren vor dem Scheitern

BERLIN. Der Versuch, ein neues NPD-Verbotsverfahren auf den Weg zu bringen, droht zu scheitern, nachdem sich acht CDU-regierte Bundesländer geweigert haben, ihre über die NPD gesammelten Informationen an das Bundesinnenministerium zu liefern. Die Länder begründen ihre Weigerung damit, daß sie ein neues Verbotsverfahren derzeit für aussichtslos halten. Das SPD-geführte Innenministerium Sachsen-Anhalts sah zudem von der geplanten Veröffentlichung seiner gesammelten Daten im Internet ab. Zuvor hatte das Bundesinnenministerium verlauten lassen, bei einer derartigen Veröffentlichung drohe das gesamte Prüfungsverfahren zu scheitern. Die SPD hält jedoch weiter an ihrer Absicht fest, die NPD verbieten zu lassen. Generalsekretät Hubertus Heil versicherte, die SPD-Innenministerien würden entsprechende Daten liefern, die nicht auf Erkenntnissen von V-Leuten beruhten.

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