© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  16/08 11. April 2008

Entscheidung zu Stammzellen
Abstimmung im Bundestag
(JF)

Der Deutsche Bundestag entscheidet an diesem Freitag über die Zukunft der Forschung an embryonalen Stammzellen in Deutschland (siehe auch den Kommentar auf Seite 2). Dabei geht es um die Frage, ob Wissenschaftler hierzulande künftig leichter mit den entsprechenden Stammzellen arbeiten können (JF 9/08).

Aufgrund der besonderen ethischen Bedeutung der Abstimmung haben die Parteien den Fraktionszwang aufgehoben, so daß die Abgeordneten sich bei ihrer Stimmabgabe nicht wie sonst üblich an der Fraktionsführung orientieren müssen. Sie sind, wie im Grundgesetz vorgesehen, nur ihrem Gewissen verpflichtet.

Zur Abstimmung stehen mehrere Anträge. Die größten Chancen werden dem auch von Bundeskanzlerin Angela Merkel unterstützten Antrag eingeräumt. Er sieht eine einmalige Verschiebung des im Gesetz auf den 1. Januar 2002 festgeschriebenen Stichtags auf den 1. Mai 2007 vor. Derzeit dürfen Forscher in Deutschland nur mit Stammzellinien arbeiten, die vor dem 1. Januar 2002 erzeugt wurden. Dagegen sieht ein von 150 Abgeordneten unterstützter Antrag vor, an dem bisherigen Stichtag festzuhalten. Der weitestgehende Antrag plädiert dafür, die Forschung an embryonalen Stammzellen völlig freizugeben.

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