© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  18/08 25. April 2008

Meldungen

Abberufung wegen Grabrede rechtens

WIEN. Der österreichische Verfassungsgerichtshof (VfGH) hat die Beschwerde des Medizinprofessors Gerhard Pendl gegen seine Abberufung als Universitätsrat der Medizin-Uni Wien abgelehnt. Die Begründung der damaligen Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP), daß die 2006 gehaltene Grabrede zu Ehren des Luftwaffen-Majors Walter Nowotny wegen ihrer unkritischen Haltung zum Nationalsozialismus eine "schwere Pflichtverletzung" darstelle, sei nicht zu beanstanden. Die "kompromißlose Ablehnung des Nationalsozialismus" sei "ein grundlegendes Merkmal der 1945 wiedererstandenen Republik", so der VfGH. Pendl hatte unter anderem gesagt, "es ist unsere Pflicht, gegen die seelischen Narben der Gutmenschen, die auch die Toten nicht in Ruhe lassen wollen, aufzuzeigen, daß es doch noch ein Fähnlein in den deutschen Landen gibt, die unsere unschuldigen Soldaten und ihren furchtbaren Tod nicht vergessen oder gar herabwürdigen". Nowotny war Kommandeur des ersten Düsenjäger-Geschwaders, das zur Abwehr von anglo-amerikanischen Bombern im Einsatz war. 1944 stürzte er in den Tod. Von der Stadt Wien erhielt er ein Ehrengrab, das wiederholt Ziel linksextremistischer Angriffe wurde (JF 48/06).

 

"Israel profitierte vom 11. September 2001"

JERUSALEM. Der israelische Oppositionsführer Benjamin Netanjahu soll die Anschläge des 11. September 2001 als vorteilhaft für Israel bezeichnet haben. "Wir profitieren von einer Sache, und das sind die Angriffe auf die Zwillingstürme und das Pentagon sowie der amerikanische Kampf im Irak", erklärte der Ex-Premier laut einem Bericht der israelischen Zeitung Maariv bei einer Rede an der Bar-Ilan-Universität. Diese Ereignisse hätten die öffentliche Meinung in den USA "zu unseren Gunsten umschwenken lassen".

 

Iran: Derzeitiger Ölpreis noch nicht hoch genug

TEHERAN. Der Iran hält den auf 117 Dollar pro Faß gestiegenen Rohölpreis für noch zu niedrig. Das Öl "muß seinen richtigen Wert noch finden", erklärte Präsident Mahmud Ahmadi-Nedschad vorigen Samstag. Öl sei eine "strategische Ware". Der iranische Ölminister Gholamhossein Nosari hatte bereits vergangene Woche Forderungen von Erdölimporteuren nach einer Steigerung der Fördermenge der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) zurückgewiesen. www.oeaw.ac.at

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