© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  22/08 23. Mai 2008

Zitate

„Wir leben seit langem in einem großzügig verteilenden Sozialstaat; das ist nicht ohne Folgen für unser Seelenleben geblieben. Wir haben Betreuungs- und Verteilungserwartungen, die bei sich verschärfenden wirtschaftlichen Bedingungen nicht mehr wie gewohnt vom allversorgenden Staat erfüllt werden können – und die durch die inflationäre Gerechtigkeitsrhetorik der Parteien und Verbände verstärkt werden.“

Wolfgang Kersting, Philosoph, am 13. Mai gegenüber wiwo.de

 

 

„Leistungsträger sind hierzulande die Zahlmeister der Nation, eine Minderheit, die nicht als schützenswert gilt, sondern die, geht es so fort, immer weiter schwinden wird, ohne Lobby, bei Nachrufen noch zu Lebzeiten. Logisch ist das nicht, daß man die Kuh schlachtet, deren Milch man trinken will.“

Cora Stephan, Publizistin, im Politischen Feuilleton des Deutschlandradios vom 14. Mai

 

 

„Wenn ich Menschenrechte als ideologische Keule benutze, kann ich Menschen sogar schaden.“

Egon Bahr, SPD-Politiker, in der „tageszeitung“ vom 15. Mai

 

 

„Die Linksradikalen haben keine Heimat. Sie müßten sich sonst wieder in kleine Sekten aufteilen. Deshalb wirken sie lieber in einer größeren Partei wie der Linkspartei. Die Parteiführung will einen gewissen inneren Pluralismus und traut sich nicht, diese Gruppierungen auszuschließen. Das wäre eine Zerreißprobe für die Partei. Die Parteispitze weiß, daß im Herzen doch viele so denken wie die Linksradikalen, auch wenn sie nicht so agieren.“

Klaus Schroeder, Parteien-Experte an der FU Berlin, am 15. Mai gegenüber tagesschau.de

 

 

„In der hessischen CDU gibt es zu wenig junge Leute – sowohl in der Landtagsfraktion als auch im Parteivorstand. Das wollen wir ändern. Themen, die junge Leute interessieren, hat die CDU sträflich vernachlässigt – zum Beispiel eine ausführliche Diskussion über die Chancen von Studiengebühren. Außerdem müssen wir mehr Menschen mit Migrationshintergrund für eine Mitarbeit in der CDU begeistern.“

Peter Tauber, Vorsitzender der Jungen Union Hessen, gegenüber hr-online vom 17. Mai

 

 

„Werdet klüger, werdet einfühlsamer in eurem Verhältnis zum Rest der Welt. Lernt, anderen zuzuhören. Ansonsten wird es jenen Kampf der Kulturen geben, den ihr so fürchtet. Es ist wie in einer Schulklasse. Wenn einer den Rest die ganze Zeit tyrannisiert, entstehen Haß und Zorn. Der Westen war der Klassentyrann der letzten 200 Jahre.“

Kishore Mahbubani, Uno-Botschafter Singapurs, im „Spiegel“ vom 19. Mai

 

 

„Gleichwohl ist es gut, daß Heidemarie Wieczorek-Zeul den Dalai Lama traf. Hätten ihn sämtliche Regierungsmitglieder gemieden, hätte das nach dem Protest gegen Merkels Begegnung mit ihm im vergangenen Herbst wie ein Kotau vor Peking gewirkt.“

Ansgar Graw, Politischer Korrespondent, in der „Welt“ vom 20. Mai

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